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TV-Produktion des norddeutschen Handball-Derbys

Handball-Allianz

Das norddeutsche Handball-Derby in der 1. Bundesliga zwischen dem TSV Hannover-Burgdorf und dem THW Kiel lockte 9.500 Zuschauer in die ausverkaufte Arena an der Expo-Plaza in Hannover. In unserem Heft 1-2/2019 berichteten wir über die Produktion, die von NDR Fernsehen und Sky gemeinsam mit dem Dienstleister rt1.tv gestemmt wurde. Insgesamt waren zwei Ü-Wagen mit neun HD-Kameras beteiligt.

Als zwei Stunden vor Spielbeginn der schwarze Mannschaftsbus aus Kiel an der Arena eintraf und an den beiden Ü- und Rüstwagen vom NDR und des Dienstleisters rt1.tv, der für Sky die TV- Produktion technisch realisierte, zum Einparken auf dem Anlieferhof vorbeifuhr, fand zeitgleich die Ablauf- und Regiebesprechung der NDR-Mitarbeiter in den Katakomben der Arena statt. Im Anschluss folgte ein Produktionsmeeting mit der Produktionsleitung, den Aufnahmeleitern und den Ü-Wagen-Leitern des NDR und von Sky. Hierbei wurden Funkfrequenzen abgeglichen sowie die Signalabgaben beziehungsweise Signalübernahmen an und von den beiden Sendern besprochen und weitere technische Detailabsprachen getroffen.

Der NDR hatte seinen Ü2 HD und Rüstwagen samt SNG am Vortag an der Arena eingerichtet und in der Halle drei Kameras sowie die Drahtlostechnik für die Mikrofonsender und den Empfängern für In-Ears und die Intercom-Sprechstellen aufgebaut und getestet. Der rt1.tv-Aufbau für Sky begann am Sonntag um 8.00 Uhr, nachdem noch am Vorabend der HD6 Ü-Wagen samt Rüstwagen in der Garage der Arena eingeparkt wurden.

BILDSIGNAL FÜR ZWEI SENDER

Der NDR hatte sich über die ARD eine Sublizenz vom TV- Rechteinhaber Sky Deutschland für die Übertragung der Livesendung des norddeutschen Handball-Derbys eingeholt. Für den NDR und für Sky gab es jeweils eine PresenterPosition am Spielfeldrand für den jeweiligen Moderator und Gesprächspartner, die mit je zwei LED-Tageslicht-Leuchten ausgeleuchtet wurden. Zusätzlich standen mobile Monitore für das Kamera- und Programmbild bereit. Field-Reporter der Sender waren in den Spielpausen mit einem Kamerateam samt Drahtlostechnik in der Arena unterwegs.

Die in 1080i/25 produzierten Bildsignale der drei NDR- und sechs Sky-Kameras von Grass Valley (Typ LDX 80) lagen sowohl am Bildmischer im NDR Ü-Wagen als auch in der quasi internationalen Bildregie des rt1-tv Ü6 für Sky an. Der Atmo-Stereoton wurde mit 10 Sennheiser- MKH 60-Mikrofonen von rt1.tv hergestellt. An den Presenter-Positionen waren je drei Sennheiser Mikrofon- Handsender und je drei In-Ears mit Sennheiser-Empfängern im Einsatz.

Im Kommunikationsnetzwerk befanden sich die beiden Ü-Wagen, Kameraleute, Aufnahmeleiter, Redaktionen, Moderatoren, Slowmotion-Operator und Experten, Kommentatoren sowie die Sendeleitungen verbunden über Riedel Artist, Bolero, Intercom-Sprechstellen und Headsets. Nach einer technischen Probe und Leitungscheck erfolgten Durchlaufproben an den Sets und eine Arbeitspause. Während des Einspielens der Handballer auf der „Platte“ begann ab 12.45 Uhr die Vorberichterstattung bei Sky und 15 Minuten später beim NDR.

Unterdessen hatte der Hallensprecher auch die letzten der insgesamt 9.500 Zuschauer in der ausverkauften Arena lautstark in Derby-Stimmung versetzt. Nach dem Einlaufen und Vorstellung der Spieler beider Mannschaften mit den jeweiligen Grafiken auf dem Videowürfel durch das Inhouse-TV der Arena wurde die Partie planmäßig um 13.10 Uhr angepfiffen.

HERAUSFORDERUNG SPORTKAMERA

Jetzt kamen die Kommentatoren vom NDR und von Sky ins Spiel, die an einer Längsseite im Mittelrang in Höhe des Haupteinganges der Arena neben den beiden Führungskameras saßen und das sportliche Geschehen auf dem Handballfeld kommentierten.

Die beiden Kameraleute an den auf Stativen liegenden Führungskameras hatten keine leichte Aufgabe. Beim Handball ist das Spielfeld 40 Meter lang und 20 Meter breit. Beim rasanten Wechsel der Spielrichtung, ein ständiges von links nach rechts und zurück von rechts nach links Schwenken, dürfen sie nicht den Überblick verlieren.

Das kann schon mal schwer fallen, laufen doch insgesamt zwölf Feldspieler, nämlich pro Mannschaft sechs – und ein Torwart – samt Handball über das Feld. Hier gleichzeitig den Ball und den Kern des Spiels für die Zuschauer beider Sender einzufangen, ist eine Herausforderung. An der Führungskamera 1 war dazu eine 20x HD-Optik und an der Kamera 2 (Führung groß) eine Canon 76x HD-Optik montiert worden. Mit der Kamera 3 des NDR und einer Canon 101x HD-Optik auf der gegenüberliegenden Seite wurden zusätzlich Großaufnahmen gemacht.

Obacht musste die Bildregie auch auf die jederzeit spontan im laufenden Spiel stattfindenden Spielerwechsel beider Mannschaften geben und auch Kameras für Reaktionen der Trainer und des Publikums bereithalten. Besonders gefordert wurden die beiden Kameraleute und Kabelhilfen an den Kameras 3 und 4, die jeweils mit 22x HD-Optiken bestückt waren und auf der Seite der Führungskameras an den Ecken des Spielfeldes positioniert waren. Sobald die Trainer die zwei Team-Time-outs von insgesamt je einer Minute Auszeit pro Halbzeit signalisiert hatten, mussten die beiden Kameraleute und Kabelhilfen, gefolgt von Tonassistenten mit Angel und drahtlosem Mikrofon, zu den im Kreis auf dem Spielfeld stehenden Mannschaften laufen. Dort wurden die Ansprachen der Trainer im Spielergewusel aufgenommen. Anschließend musste das Spielfeld ebenso schnell wieder Richtung der Kamerastative verlassen werden. [7529]

Lesen Sie morgen, wie die Live-Sendung  organisatorisch ablief.

 

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