Farbtemperaturen im Überblick

Farbtemperaturen sind ein wichtiger Bestandteil der richtigen Einstellung einer Film- und Fotokamera. Nicht immer ist eine Graukarte zur Hand und auch ein interner automatischer Weißabgleich kann oft nicht überzeugen. Wie lässt sich eine Lichtsituation zumindest grundlegend einschätzen, damit spätestens in der Post-Production ein farbechtes Bild entstehen kann?
Wir haben hier einige Richtwerte aufgelistet.
Ende des 19. Jahrhunderts hat Lord Kelvin, ein englischer Physiker, eine Methode entwickelt, um die Farbtemperatur von Lichtquellen verbindlich festzulegen. Seine Methode beruht darauf, dass er einen schwarzen Körper erhitzt und die dabei abgegebenen Farben als Vergleichswerte festlegt.
Der Nullpunkt dieser Kelvin-Skala liegt beim absoluten Nullpunkt, der auf der Celsius-Einteilung bei minus 273 Grad Celsius zu finden ist. Nach dem Erfinder benannt, heißt diese konkurrenzlose und in aller Welt benutzte Einteilung »Kelvin-Skala« (Kurzzeichen »K«). Die für Kameraleute wichtigen Werte zeigt die nachfolgende Aufstellung:
Natürliche Lichtquellen
Lichtquelle | Farbtemperatur in K |
klarer Himmel (indirektes Licht) |
10.000–18.000 |
bedeckter Himmel | 7.000 |
Mittagssonne (direkt), klarer Himmel |
6.000 |
Mittagssonne, bedeckter Himmel |
5.800 |
Sonnenlicht, etwa 30° über dem Horizont |
4.500 |
Sonnenlicht, etwa 10° über dem Horizont |
3.500 |
Künstliche Lichtquellen
Lichtquelle | Farbtemperatur in K |
HTI-Projektorlampen | 6.500 |
HMI-Lampen | 5.600 |
Thorn-CID-Brenner (einseitiger Sockel) |
5.500 |
blaugefärbte Nitraphot-Lampe | 4.800 |
Nitraphot-Lampe (Typ A) |
3.400 |
Niedervoltlampen (Halogen) |
3.400 |
Tungsten-Projektorlampe (Halogen) |
3.400 |
Tungsten-Projektorlampe (Halogen) |
3.400 |
Nitraphot-Lampe (Typ B) |
3.200 |
Tungsten-Projektorlampen (Glühfaden) |
3.200 |
100-Watt-Haushaltsbirne | 2.865 |
60-Watt-Haushaltslampe | 2.600 |
Kerzenlicht | 1.500 |
Testaufnahmen sind also immer empfehlenswert.