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Deutsche Tragikkomödie geht in Cannes 2016 leer aus

Drei Fragen an … Maren Ade zu “Toni Erdmann”

Maren Ade
Regisseurin Maren Ade beim Interview in Cannes. (Bild: Foto: Birgit Heidsiek)

“Deutsche Regisseurin gewinnt in Cannes.” Das stimmt in diesem Jahr mal wieder – auch, wenn es “nur” die Herzen sind. Das ist in der Branche, die aktuell auch international von Nummer Sicher und Captain America dominiert wird, eine Menge wert. Birgit Heidsiek sprach mit Regisseurin Maren Ade über ihren Film “Toni Erdmann”. Hier schonmal drei Fragen vorab.

Film&TV Kameramann: Bisher endete der deutsche Humor an den Landesgrenzen. Wieso funktioniert „Toni Erdmann“ international?

Maren Ade: Dieser Film ist nicht als Komödie angelegt, sondern das Lachen geschieht aus Erleichterung. Das ist ein Vorher-Nachher-Effekt, nachdem in dem 35-minütigen Vater-Tochter-Teil eine starke Identifikation erfolgt ist. Wir haben uns darauf konzentriert, dass die Verzweiflung so echt, so groß und so logisch wie möglich ist, damit sich der Zuschauer damit identifiziert. Deshalb haben wir nicht darüber nachgedacht, ob die Nacktparty lustig wird.

Wie intensiv sahen Ihre Recherchen aus?

Die Recherchen und das Drehbuchschreiben haben zwei Jahre gedauert. Ich habe das Skript lange überarbeitet, um die Dialoge auf den Punkt zu bringen. Nachdem die Besetzung und  der Drehort feststanden, habe ich mich erneut an das Drehbuch gesetzt. Mein Vorteil ist, dass ich das als Produzentin selbst gestalten kann. Der Film hat davon profitiert, dass die Vorgänge so stark miteinander verzahnt waren.

Gab es keine Bedenken, dass der zwei Stunden und 40 Minuten lang ist?

Ich hätte nie gedacht, dass der Film so lang wird und das trägt. Wir haben viel über die Länge diskutiert, denn es war nicht jeder damit glücklich. Ich habe noch einmal zwei weitere Monate mit dem Schnitt verbracht, denn ich wollte mir sicher sein, dass dies die richtige Länge ist. Ich  mag es nicht, dass ein Film nicht zu Ende geschnitten ist, weil ein Festival vor der Tür steht.  Es gab auch eine Version, die eine Viertelstunde kürzer war, aber länger wirkte. Wir haben uns den Film zu Dritt im Schneideraum angeschaut, Den Effekt des ersten Sichtens gibt es immer nur einmal und der wird bereits beim Rohschnitt verschleudert. Ich bin sehr froh darüber, dass die Länge des Films kein Thema ist.

In unserem nächsten Heft, der Ausgabe 7-8/2016, haben wir dann das vollständige Interview für Sie!

 

 

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