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Film & TV Kamera 5.2023: Das neue Heft ist da!

Cover der Ausgabe 5.2023 von Film & TV Kamera

Liebe Film- & Medienschaffende,

kaum jemand lässt sich gern beherrschen und die wenigsten werden das obendrein schriftlich fixieren. Die Studio Babelsberg AG hat jedoch genau das getan. In einer außerordentlichen Aktionärsversammlung hat die Mehrheit der Anteilseigner einem sogenannten „Beherrschungs- und Gewinnabführungsvertrag“ zugestimmt. Dahinter verbergen sich im Wesentlichen drei Fakten, die letztlich bedeuten, dass das Studio seine Eigenständigkeit aufgibt.

Zum einen ist der Vorstand von Studio Babelsberg nun nicht mehr befugt, Entscheidungen zu treffen, ohne vorher die Zustimmung der US-amerikanischen Besitzer einzuholen. Außerdem werden sämtliche Gewinne an den US-Haupteigner übertragen. Drittens gleicht der Mutterkonzern etwaige Verluste der Studios aus. Dieser letzte Aspekt könnte einer der Gründe sein, weshalb die deutschen Studiochefs Carl L. Woebken und Christoph Fisser dem Geschäft zugestimmt haben. Sie waren schon länger auf der Suche nach Partnern gewesen, um die Risiken des internationalen Filmgeschäfts abzufedern.

Doch wer sind eigentlich die US-amerikanischen Eigentümer? Steigen wir die Leiter der Besitzverhältnisse hinauf! Die Mehrheit der Anteile an Studio Babelsberg gehört derzeit der deutschen Firma Kino BidCo, die eine hundertprozentige Tochtergesellschaft der Cinespace-Gruppe ist. Cinespace wiederum gehört dem Immobilienfonds TPG Real Estate Partners (TREP), der überwiegend in Hotelbetriebe und Filmstudios investiert hat.

Es ist zwar schön, dass ein Fokus von TREP auf Filmstudios liegt, doch das Unternehmen bleibt im Kern ein Immobilienkonzern. Das in Kombination mit großen Flächen und Hallen, die überwiegend nicht unter Denkmalschutz stehen, ist eine Mischung, die mit Blick auf einen zukünftigen Studiobetrieb durchaus Sorgen bereiten kann. Denn die Versuchung liegt nah, dort die Abrissbirne zu schwingen und gewinnbringendere Immobilien zu errichten.

Am 12. Februar 1912 begannen in Babelsberg die ersten Dreharbeiten – für den Film „Der Totentanz“. Nach 111 Jahren deutscher Filmgeschichte im ältesten Atelier-Filmstudio der Welt könnte der wahre Totentanz erst bevorstehen.

Ihr

Uwe Agnes
Chefredakteur

 

Ausgabe 5.2023

 

FOKUS

  • Editorial
  • Drei Fragen an … Pelle Parr aus Berlin

AT WORK

  • In der Enge des Kaders Einen Kinofilm in 4:3 zu drehen, ist eine außergewöhnliche Entscheidung. DoP Judith Kaufmann und Regisseur Ilker Çatak trafen sie für „Das Lehrerzimmer“ bei einem ebenso außergewöhnlichen Film.
  • Klares Bild Der Film „Nawalny“ über den russischen Oppositionspolitiker wurde bester Dokumentarfilm bei den Oscars. DoP Niki Waltl hat uns erzählt, wie er das Thema visuell umsetzte und auf welche Technik er sich dabei verließ.

SPEZIAL

  • Präzise Freiheit Der Podcast „Meine Lieblingsszene“ hat dieses Mal DoP Fabian Gamper zu Gast. Er hat den Film „Shame“ von Steve McQueen mitgebracht und spricht darüber, warum er die Badezimmerszene so wichtig findet.

HANDS-ON

  • Aus der Hand Wir haben dem Filmemacher und DoP Marius Milinski die neue Systemkamera Panasonic S5II in die Hand gegeben und gefragt, was er vom Gesamtpaket hält.
  • Mehr Material schaffen Camera Operator Holger Fleig war für eine Folge der „Ostfriesenkrimis“ auf der Suche nach einer B-Kamera, die schnell und unkompliziert bewegte Szenen realisieren konnten. Er landete bei der DJI Ronin 4D.
  • Anders als sonst Beim Cross-over von „Schloss Einstein“ und „Die Pfefferkörner“ sollte auch der Look etwas spezieller werden: DoP Fee Scherer und Regisseur Markus Dietrich gingen das Special „Auf Gangsterjagd“ etwas düsterer an.
  • Zeitgeschichte in Bilder fassen Beim Staatsbesuch des britischen Königs Charles III. kooperierten die deutschen Sendeanstalten nach dem Berliner Modell bei der Erstellung des Weltbilds. Bernhard Herrmann hat die Teams bei ihrer Arbeit beobachtet.

AUF EINEN BLICK

  • Technologie
  • Menschen
  • Branche

BRANCHE

  • BVFK entwickelt eigene Gefährdungsbeurteilung Die vom BVFK erarbeitete eigene Gefährdungsbeurteilung kam im Rahmen der Qualifizierungsveranstaltung Teamkoordinator/in nach BVFK-Standard erstmalig zur Anwendung.
  • Herausforderung Cybersicherheit Auf dem cineCongress sprach Pharos-Geschäftsführer Josef Reidinger über das Problemfeld der Cybersicherheit in der Postproduktion und stieß so eine Diskussion mit dem Plenum an. Wir fassen das Gespräch zusammen.
  • Bei der Arbeit sicher fühlen Im Juni 2022 gründeten sechs Frauen in Köln das Netzwerk Female Filmmakers Cologne (FFC) mit dem Ziel, in einen genderübergreifenden Austausch zu gehen. Zwei Mitbegründerinnen berichten.

FESTIVAL

  • Abschiedsvorstellung Christine Dériaz sah auf der 26. Ausgabe der Diagonale einige starke und ungewöhnliche Arbeiten.
  • Karge Kost Bei den Schweizer Filmpreisen gab es neben gewagten und innovativen Werken auch einiges Mittelmaß.

DIALOG

  • Ohne Worte Um ein Haar hätte „The Quiet Girl“ den Auslands-Oscar gewonnen. Wir haben von DoP Kate McCullough erfahren, wie sie die Bilder geschaffen hat, auf die sich der Film komplett verlassen kann.
  • „Wir sind unterwegs“ René Schaar, stellvertretender Leiter des Bereichs „Gleichstellung und Diversity“ beim NDR, berichtet, wie seine tägliche Arbeit aussieht und wie auch im technisch-gestalterischen Feld mehr Inklusion geschaffen werden kann.
  • Achtsame Montage Im „Hinter der Kamera“-Podcast erzählt Editorin Gesa Jäger, warum sie im Schnitt auf sich achtet und gibt Einblicke in ihre aktuelle Arbeit beim Kinofilm „Das Lehrerzimmer“ von Regisseur Ilker Çatak.
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