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News von der IBC 2025

IBC 2025: Fujinon präsentiert die GFX ETERNA 55

Schon einen Tag vor dem offiziellen Beginn der IBC 2025 in Amsterdam zeigte Fujifilm vor ausgewählten Gästen bei einem Event im Eye Filmmuseum die neue GFX ETERNA 55. Die Kamera war bereits im November 2024 angekündigt worden. Sie verfügt über einen 102-Megapixel-Sensor (43,8 x 32,9 mm; Diagonale 54,8 mm) und X-Processor 5.

Fujifilm ETERNA
Foto: Fujifilm / Timur Civan

Die GFX ETERNA 55 nutzt den großformatigen Sensor GFX 102MP CMOS II HS, dessen Fläche etwa 1,7-mal größer ist als 35-mm-Vollformat. Neben dem 4:3-Open-Gate-Betrieb im GF-Format (bis zu 48 fps) unterstützt die Kamera weitere Cinema-Setups, darunter Premista, 35mm, Anamorphic (35mm) und Super35. Mit dem beiliegenden PL Mount Adapter G erschließt sich eine breite Objektivpalette jenseits der G-Mount-Optiken. Laut Fujifilm liefert der große Bildkreis Reserven gegenüber Vollformat und Super 35, was den kreativen Spielraum bei Bildwinkel, Tiefenschärfe und Auflösung erweitert.

Log, Film-Simulationen, LUTs

Für das Grading stehen F-Log2 und F-Log2 C mit einem Dynamikumfang von mehr als 14 Blenden zur Verfügung. Hinzu kommen 20 Film-Simulationen – inklusive der ETERNA-Reihe – für einen direkt in der Kamera eingebrannten Look. Für Log-Material stellt Fujifilm zum Start 3D-LUTs (ITU-R BT.709) bereit, darunter ETERNA und ETERNA Bleach Bypass; insgesamt lassen sich bis zu 16 LUTs direkt in der Kamera speichern und beim Drehen als Look-Vorschau nutzen. Ein neu entwickelter optischer Tiefpassfilter mit Vier-Punkt-Trennung soll Moiré und Falschfarben reduzieren. Für schwierige Lichtsituationen setzt die Kamera auf Dual Base ISO (800 und 3200) mit automatischer Umschaltung, um Rauschen zu minimieren und gleichzeitig die Zeichnung zu erhalten.

Als Besonderheit führt Fujifilm einen elektronisch variablen ND-Filter ein, der in dieser Sensorgröße erstmals verfügbar sein soll. Die Dichte lässt sich während der Videoaufnahme nahtlos von ND0.6 bis ND2.1 in 0,015-Blendenschritten verstellen. Das soll präzise Kontrolle über Belichtungszeit und Blende eröffnen – etwa beim Arbeiten mit offener Blende in wechselnden Lichtsituationen oder bei definierter Bewegungsunschärfe.

Intern zeichnet die GFX ETERNA 55 in Apple ProRes 422 HQ, 422 oder 422 LT auf; parallel ist Proxy-Aufzeichnung wie etwa ProRes 422 Proxy möglich, um Schnittprozesse zu beschleunigen. Über HDMI gibt die Kamera 4:2:2 10-Bit unkomprimiert sowie RAW mit bis zu 8K/30p in 12 Bit aus. Für Remote-Workflows unterstützt die Kamera Frame.io Camera to Cloud: ProRes-Proxy, weitere Dateien können direkt setseitig in die Cloud übertragen und mit off-site Schnitt-Teams geteilt werden.

Bedienung, Monitoring, Energieversorgung

Für kleine Crews und Solo-Operator wurde das Gehäusegewicht auf etwa 2,0 kg beschränkt. Beidseitig integrierte 3-Zoll-Seitendisplays erlauben mehreren Personen gleichzeitig, Einstellungen zu prüfen und anzupassen. Ein externer 5-Zoll-LCD mit bis zu 2000 Nits Helligkeitgehört zum Lieferumfang und sorgt auch in direktem Sonnenlicht für gute Ablesbarkeit. Am Body und am beiliegenden Griff sitzt ein Multifunktions-Drehgeber, der Fokus, Zoom und Iris bei GF-Objektiven steuert. In der ND-Stellung dient er der Feinjustage des elektronischen ND. Die interne Stromversorgung übernimmt ein NP-W235-Akku, der bis zu 30 Minuten Aufnahme ohne externe Quelle ermöglicht und beim Wechsel externer Akkus die Versorgung übernimmt. Dieser Hot-Swap ohne Neustart funktioniert allerdings  nicht während laufender Aufnahmen. Zwei Kartenslots für CFexpress Typ B und SD-Karten bieten Flexibilität bei Formaten und Bitraten. Für hohe Datenraten empfiehlt Fujifilm schnelle CFexpress-Medien.

Einsatzfelder

Mit Großformatsensor, variablem ND, Dual Base ISO und Log/LUT-Toolset positioniert sich die GFX ETERNA 55 als Produktionskamera für Spielfilm, Doku, Werbung und Musikvideo. Der größere Sensor adressiert Look-Themen wie geringere Schärfentiefe bei vergleichbarem Bildwinkel und hohe Detailauflösung, während ProRes, Proxy-Workflows, HDMI-RAW und C2C-Integration die Postproduktion beschleunigen und verteilen. Damit zielt Fujifilm auf Teams, die großformatige Bildästhetik mit praxistauglicher Handhabung und vernetztem Workflow verbinden möchten.
Verfügbarkeit

Laut Fujifilm soll die weltweite Einführung im Oktober beginnen. Weitere Informationen zu kompatiblen Speichermedien und Zubehör will der Hersteller online bereitstellen.

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