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Film & TV Kamera 12.2021: Das neue Heft ist da!

Liebe Film- & Medienschaffende,

Berichte von Filmsets gehören hier bei Film & TV Kamera zu unserem täglichen Brot. Es ist aber alles andere als gewöhnlich, wenn die überregionale Tagespresse von Spielfilm-Dreharbeiten berichtet. Doch die Geschehnisse bei den Dreharbeiten zu „Rust“, die wir mittlerweile alle kennen, sind eben so beschaffen, dass sie sogar von den Titelseiten prangten: Ein Schauspieler mit großem Namen erschießt bei Proben für die nächste Einstellung versehentlich die Chef-Kamerafrau und verletzt den Regisseur.

Es ist eine Tragödie, dass DoP Halyna Hutchins, die offenbar eine glänzende Karriere vor sich hatte, so ums Leben kommen musste. Wer für das Unglück juristisch die Verantwortlichkeit trägt, ist noch unklar. Der Regieassistent, der Alec Baldwin den scharfen Revolver mit dem Hinweis auf eine ungeladene Waffe reichte, galt als unzuverlässig. Die unerfahrene Waffenmeisterin war nicht zuletzt dadurch überfordert, dass ihr zu wenig Personal unterstellt war. Erfahrenere Kollegen hatten den Job wegen zu schlechter Bezahlung ausgeschlagen. Das passt ins Bild.

Denn nur wenige Stunden vor dem Unfall hatten Mitglieder des Kameradepartments gekündigt und die Dreharbeiten unter Protest gegen die Arbeitsbedingungen verlassen, die offenbar von Sparmaßnahmen seitens der Produktion diktiert waren. Die Stimmung am Set galt als schlecht, das Team war 70 Kilometer entfernt vom Drehort untergebracht und es wurden Klagen über unsichere Arbeitsbedingungen und Zeitdruck laut.

Eile ist der Bote des Teufels, das weiß schon das Sprichwort. Fehler entstehen durch Hast. Fehler können Filmschaffende das Leben oder die Gesundheit kosten. Zeitdruck am Set kommt aber nicht nur in der Wüste New Mexicos vor, sondern wir hören auch bei unseren Gesprächen mit den DoPs hierzulande so oft davon, dass es beinahe zum wiederkehrenden Motiv wird. Wir sollten den tragischen Tod von Halyna Hutchins zum Anlass nehmen, gut darüber nachzudenken, was uns bei der Arbeit am Set wichtig ist – und wo nötig für vernünftige und menschliche Arbeitsbedingungen eintreten.

Ihr
Uwe Agnes
Chefredakteur

 

Ausgabe 12.2021

 

FOKUS

  • Editorial
  • Drei Fragen an … Julia Oehring aus Berlin

AT WORK

  • Bodenständig abgehoben Für das Netflix-Original „Red Notice“ schoss DoP Markus Förderer In-Camera-Sequenzen, die fast unmöglich wirken. Wir sprachen mit ihm über die Dreharbeiten.
  • Unfassbar filmisch DoP Dino von Wintersdorff erzählte uns, warum er beim Dresden-„Tatort“ auf die Red Komodo setzte.

SPEZIAL

  • Freude am visuellen Erzählen Zu unserem 70. Jubiläum befragen wir zehn DoPs, was ihre Lieblingsszene aus den letzten 70 Jahren der Filmgeschichte ist. Matthias Bolliger wählte die die Spiegelszene aus „La Haine“.

IM TEST

  • Robust auf Empfang Was kann der Kameraempfänger Shure Axient Digital ADX5D? Peter Kaminski hat es für uns ausprobiert.

HANDS-ON

  • Gemeinsam gegeneinander Für den Hamburger Streamingsender Rocket Beans TV treten die beiden Brüder Ian und Daniel Budiman gegeneinander in Challenges an. Timo Landsiedel war bei der aktuellen Episode zum Thema „Licht“ dabei.
  • Tempo und Konzentration Wir haben uns die Live-Berichterstattung zur Bundestagswahl 2021 im ARD-Hauptstadtstudio angeschaut.

AUF EINEN BLICK

  • Technologie 
  • Menschen
  • Branche 

BRANCHE

  • Eisvogel und grünes Zertifikat Mit dem „Eisvogel“ wird erstmals ein Preis für nachhaltige Produktionen vergeben.

FESTIVAL

  • Von wegen schüchtern Deutschlands einziges Filmschnitt-Festival Edimotion feierte vom 15. bis 18. Oktober in Köln
    die Kunst der Montage und würdigte die österreichische Editorin Ingrid Koller für ihr Lebenswerk.
  • Erleichterung und Euphorie Der Deutsche Filmpreis 2021 fand endlich wieder als ein Filmevent live mit Publikum statt. Entsprechend gut war die Stimmung in Berlin, wie Margret Köhler weiß.
  • DOK Leipzig feiert den unabhängigen Autorenfilm Endlich wieder im Kino: Das 64. Internationale Leipziger Festival für Dokumentar- und Animationsfilm fand sowohl vor Ort statt als auch im Internet.
  • Kein bisschen leiser Vielfältig, bunt und divers präsentierten sich die 55. Internationalen Hofer Filmtage, seit über einem halben Jahrhundert vor allem Schaufenster des jungen deutschen Films.
  • Starkes französisches Kino an der Alster Wieder präsent in den Kinos der Stadt ging das 29. Filmfest Hamburg über die Bühne, das den cineastischen Herbst mit zahlreichen Deutschlandpremieren einläutete.
  • Hinsehen wollen Die Sieger beim 31. Deutschen Kamerapreis: Katja Tauber wurde für die beste Kamera bei einem Kurzfilm ausgezeichnet, Nikola Krivokuća für die beste Kamera bei einem journalistischen Kurzformat.

DIALOG

  • Menschlich und kreativ leiten Im „Hinter der Kamera“-Podcast ist DoP Yoshi Heimrath zu Gast. Der Kameramann erzählt von seinen Schlüsselmomenten an der Filmhochschule und wie er Projekte wie „Berlin Alexanderplatz“ umsetzt.
  • Mit den Augen klauen Armin Maiwald, der Erfinder der„Sendung mit der Maus“, hat mit Gerdt Rohrbach Erfahrungen geteilt, die besonders für Filmschaffende von Bedeutung sind, die sich demnächst selbstständig machen wollen.
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