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Verleihung am 13. Juni 2025 in Köln

Deutscher Kamerapreis 2025 ehrt Jenny Schenk

Der Ehrenpreis des Deutschen Kamerapreises geht in diesem Jahr an die Kamerafrau Jenny Schenk, die nach ihrer Ausbildung und Fernseharbeit in der DDR seit 1990 für den WDR tätig war, darunter mehr als 22 Jahre in den Auslandsstudios Washington D.C, Moskau und Nairobi.

Das Kuratorium des Deutschen Kamerapreises schreibt in seiner Begründung zum Ehrenpreis: „Der unbedingte Gestaltungswille und die Arbeit an inhaltlich starken Geschichten sind die beein- druckenden Eckpfeiler der Karriere von Jenny Schenk als Kamerafrau in allen Genres der journalistischen Bildgestaltung. Durch ihre engagierte und konsequente Arbeit ist sie eine Film- schaffende im besten öffentlich-rechtlichen Sinne, die als Wegbereiterin für viele Kolleginnen und Kollegen Herausragendes geleistet hat.“

Jenny Schenk: „Anfangs wollte ich keine Kriseneinsätze drehen, weil ich dachte: Das ist doch Wahnsinn, sich freiwillig in so eine Situation zu begeben. Wenn man aber einmal damit anfängt, wächst man allmählich hinein und merkt, wie wichtig es ist, an Grenzen zu gehen und über den Tellerrand zu schauen. Die Berichterstattung aus dem Ausland ist eine der wichtigsten Aufgaben des WDR. Die Auslandsstudios informieren über Orte, an die viele von uns niemals kommen, die aber unser Leben in Deutschland stark beeinflussen.“

Nach ihrer zweijährigen Ausbildung zur Facharbeiterin für Kopierwerkstechnik in Ostberlin studierte Jenny Schenk von 1979 bis 1982 an der Filmhochschule Potsdam-Babelsberg. Beim Fernsehen der DDR war sie als Kamerafrau vor allem in der Kinder- und Jugend-Abteilung tätig, drehte dort auch Videos mit Musikgruppen wie „City“ und „Die Zöllner“ und lotete gern die Toleranzgrenzen der Staatssicherheit aus. Kurz nach dem Mauerfall zog Jenny Schenk 1990 mit ihrem Mann nach Köln und arbeitete für den WDR, zunächst frei, dann als festangestellte Studiokamerafrau für Unterhaltungsshows und Konzerte.

Die Bewerbung für ein Auslandsstudio brachte sie nach Washington D.C. (1994-1997). Es folgten Entsendungen nach Nairobi (2004-2009), Moskau (2011-2021) und erneut Nairobi (2023-2024). Ihrem ersten Kriseneinsatz nach dem Bombenanschlag in Oklahoma City (1995) folgten viele weitere: „Den langanhaltendsten Kriseneinsatz hatte ich mit Beginn der Unruhen auf dem Maidan und ab dann an so vielen Orten der Ukraine sowie Weißrusslands.“ Vor ihrer Kamera saßen weltpolitische Größen wie der russische Präsident Wladimir Putin und der amerikanisch-russische „Whistleblower“ Edward Snowden, doch optisch und inhaltlich reizten sie vor allem sogenannte „Tabuthemen“ wie das Sterben oder die LGBTQ-Bewegung.

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