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Kameramann und Steadicam-Operator aus Karben

Drei Fragen an Max Zaher

In der Rubrik “Drei Fragen an …” stellen wir in jedem Heft eine Filmschaffende oder einen Filmschaffenden mit drei kurzen Fragen zu Arbeitsschwerpunkt, beruflichem Engagement und Freizeit vor! In unserer Ausgabe 10.2021 hat Max Zaher, Kameramann und Steadicam-Operator aus Karben, uns die Antworten gegeben.

Foto: Gabor Baumgarten

1. Was ist dein Arbeitsschwerpunkt?
Als Kameramann, Kamera Operator und Steadicam Operator findet meine Arbeit überwiegend am Set statt. Ausschlaggebend für meine Berufswahl war meine Zuneigung zur Schnittstelle zwischen Technik und Gestaltung. Der Einsatz verschiedener Filmgeräte und ihrer vielen Möglichkeiten, um ein dramaturgisches Ziel zu erreichen, stellt dabei für mich sowohl die Faszination als auch die Herausforderung dar.

Hinter der Kamera befinde ich mich meistens unmittelbar im Zentrum des Drehgeschehens. Am Hauptset kann ich meine Erfahrung in der Bildgestaltung einbringen. Als zweiter beziehungsweise 2nd Unit Kameramann bin ich auch gelegentlich an eigenen Sets oder zum Herstellen von beispielsweise Fahraufnahmen oder Etablierungs- und Stimmungs- oder Stunteinstellungen mit kleineren Teams unterwegs. Je nachdem wie sich Regie und DoP die inhaltliche Vorbereitung einteilen, kann ich auch intensiver in drehvorbereitende Arbeitsvorgänge eingebunden sein. Häufig fahre ich dann mit zu Motivbesichtungen oder nehme an Stunt- und SFX-Besprechungen teil.

Bei längeren Projekten oder einem hohen Anteil an geplanten Drehtagen verbringe ich mit meinem Equipment vor Drehbeginn auch gerne einen Tag mit dem Technikteam im Kameraverleih. Eine wertvolle Vorbereitungszeit: Zum einen kann man noch unbekannte Kolleg:innen kennenlernen und die gemeinsamen Schnittstellen, seien sie technisch oder zwischenmenschlich, besprechen und ausprobieren. Am Set besteht dann meine Aufgabe darin, durch die Nutzung der zur Verfügung stehenden technischen Mittel die optimale Bildgestaltung für die gestellte filmisch-dramaturgische Aufgabe einzubringen. Die Herangehensweise ist hier sehr unterschiedlich: Einerseits sind die technischen Optionen, oftmals budgetbedingt, von unterschiedlicher Vielfalt. Andererseits sind es abgestimmte dramaturgische Stilmittelentscheidungen, die einen bestimmten Rahmen im gestalterischen Vorgehen vorgeben.

Wesentliche Komponenten für bildgestalterische Arbeit sind in meinen Augen eine genaue Kenntnis des Drehbuchs und dessen stilistischer Zielsetzung, die manuellen Fähigkeiten filmtechnische Geräte entsprechend bedienen zu können, sowie die Fähigkeiten zu einer klaren und deutlichen Kom- munikation während des Austausches mit Schauspieler:in- nen und Kolleg:innen. Nur bei einem gut funktionierendem Zusammenspiel aller Gewerke und einer flexiblen Kompro- missbereitschaft können alle gemeinsam das Ziel einer optimalen Bildgestaltung erreichen. Und last but not least: Gute Laune bereichert jede Zusammenarbeit und macht das Projekt erfolgreicher.

2. Bist du in einem Verband aktiv?
Ich bin schon sehr lange, fast seit Anfang meiner Arbeit beim Film, Mitglied im BVK. Allerdings hat es einige Jahre gedauert, bis ich diese Mitgliedschaft auch tatsächlich aktiv genutzt habe. Das änderte sich schlagartig nach einem intensiven Wortbeitrag während meiner ersten Teilnahme an einer BVK-Jahreshauptversammlung. Im Anschluss habe ich viele interessante Gespräche mit Verbandsmitgliedern geführt. Ich habe gelernt, dass die vielfältigen Themen und Problematiken, mit denen sich der Verband auf Geschäftsführungs- und Vorstandsebene tagtäglich auseinandersetzt, interessant und wichtig sind. Die Gespräche haben in mir den Wunsch ausgelöst, mich aktiv für die Belange der Filmschaffenden im Bereich Kamera engagieren zu wollen. Nachdem ich dann an einer Vorstandsitzung teilgenommen hatte, stellte ich mich zur nächsten Vorstandswahl und wurde daraufhin zweimal in Folge in den Vorstand gewählt. Wir haben in dieser Zeit viel bewegt und überhaupt viel Bewegung in den Vorstand und die Inhalte gebracht, worauf ich sehr gerne und mit Stolz zurückblicke. Mit meinem dritten Kind und durchgehend viel Drehtätigkeit habe ich mich nach der zweiten Periode schweren Herzens entschlossen, mich nicht mehr zur Wiederwahl zu stellen.

3. Wofür schlägt dein Herz außerhalb der Arbeit?
Es gibt drei Orte, an denen ich am liebsten meine Zeit verbringe, und ich brauche auch gar keine weiteren, um glücklich zu sein: Bei meiner Familie, am Filmset und auf dem Sportplatz beim American Football. American Football begleitet mich seit meinen 13. Lebensjahr, zunächst viele Jahre als aktiver Spieler und aktuell in zwei Rollen. Ich bin als Vater von zwei aktiven Spielern seit vielen Jahren als ehrenamtlicher Coach im Jugendbereich und auf höchstem europäischen Niveau bei den Herren aktiv. American Football ist mehr als ein Hobby: Hier hinein fließt neben meinem beruflichen Engagement fast meine ganze Freizeit. Ich genieße ein Umfeld, das keine Schnittstelle mit der Filmwelt hat. Dieser Ausgleich tut mir an beiden Enden sehr gut und sorgt auch dafür, dass beides nach wie vor unendlich viel Spaß macht. [14810]

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