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Film & TV Kamera 11.2020: Das neue Heft ist da!

Liebe Film- & Medienschaffende,

hell machen kann jeder. Zumindest sollte man das meinen. In den letzten Monaten sind allerdings dermaßen viele finstere Interviewsituationen im Fernsehen ausgestrahlt worden, dass man den Wahrheitsgehalt der Aussage ernsthaft bezweifeln muss: In Wirklichkeit kann wohl nicht jeder hell machen.

Beim Licht fängt jedoch der teils bestürzende Mangel an Qualität erst an, der einem zuweilen im TV begegnet. Mit Interviewpartnern, die bei einer Live-Schalte angestrengt aus dem Bild schauen oder einem O-Ton, der sich vor lauter Kompressionsartefakten so anhört, als habe jemand österliches Glockengeläut darunter gemischt, ließe sich die Liste nahtlos fortsetzen. Natürlich muss man gerade in den News immer zwischen Aktualität und Qualität abwägen und sicher gibt es hier auch regionale oder nationale Unterschiede.

Aber wer auch immer dafür verantwortlich zeichnete, dass vor ein paar Wochen ein Interviewpartner in einer Hauptnachrichtensendung auf einem Bahnsteig des Londoner Bahnhofs Paddington stand und sich ganz offensichtlich selbst mit dem Smartphone drehte, war entweder zu faul, eine Drehgenehmigung anzufragen, oder zu geizig, ein professionelles Team zu buchen – und damit haben wir ganz nebenbei schon zwei der sieben Todsünden abgehakt.

Wir als Film- und Medienschaffende wissen: die Bildgestaltung ist ebenso wie die Tonaufnahme und der Schnitt ein Beruf, der wie jeder andere Qualifikation, Erfahrung und Weiterbildung erfordert. Wir sollten also wachsam sein, wenn unser Handwerk auch dort in die Hände von Laien gelegt wird, wo es inhaltlich nicht dringend geboten ist. Denn Standards können auch durch schiere Gewöhnung an mindere Qualität ins Rutschen geraten.

Bei unserer Coverstory sind solche Bedenken sicher überflüssig. DoP Börres Weiffenbach schilderte uns, wie er die packenden Bilder für den Doku-Essay „Wer wir waren“ schuf. Außerdem stellen wir ab Seite 60 einen weiteren Preisträger beim 30. Deutschen Kamerapreis vor, testen die Irix Vollformat-Primes und berichten vom Filmfestival in Venedig.

Ihr

Uwe Agnes
Chefredakteur

 

Ausgabe 11.2020

 

FOKUS

  • Editorial
  • Drei Fragen an … Lotta Kilian aus Berlin und Hamburg

AT WORK

  • Erzählen statt dokumentieren Regisseur Marc Bauder und DoP Börres Weiffenbach begaben sich mit „Wer wir waren“ in das Genre des Essayfilms. Weiffenbach verriet uns, wie er die packenden Bilder schuf.
  • 8K erfahrbar machen Bei einem Tim-Bendzko-Musikvideo in Zusammenarbeit mit dem Deutschen Olympischen Sportbund haben Cinemakers Film, Ludwig Kameraverleih und ARRI Media das 8K-Master gemeinsam gestemmt.

IM TEST

  • Kino-Objektive für Einsteiger? Sven Kubeile hat ausprobiert, ob die Irix Vollformat-Primes viel Objektiv für wenig Geld möglich machen.

HANDS-ON

  • Zurück zum Zoom Marius Milinski und Joscha Seehausen von Suprsteady haben die Arbeit mit dem Zoom neu entdeckt. Wir haben sie gefragt, worauf man achten muss.
  • Unheimlich atmosphärisch US-Regisseur David Koepp verfilmte mit dem Briten Angus Hudson an der Kamera eine Novelle über eine scheiternde Ehe. DoP Hudson verriet uns im Gespräch, wie er dabei ein modernes Spukhaus inszenierte.
  • Mit der Nase auf dem Display Fachjournalist Timo Wolters hat uns erklärt, warum bei UHD-Blu-rays nicht immer das auf der Scheibe ist, was auf dem Label steht und warum das nicht immer schlimm sein muss.
  • Bereit für Remote Claus Pfeifer, Head of Connected Content Acquisition, Media Solutions, schildert uns im Interview, wie Sony sich für den steigenden Bedarf an Remote-Lösungen aufgestellt hat.
  • Raumwunder Der neue UHD-2 von HD Broadcast ist aktuell einer der größten in Deutschland verfügbaren Ü-Wagen. Wir haben ihn uns während eines Probelaufs angesehen.

AUF EINEN BLICK

  • Brückenschlag zwischen den Systemen Canon stellt die Cinema EOS C70 vor
  • ARRI bringt vier Signature-Cine-Zooms
  • Technologie
  • Menschen
  • Branche
  • Intelligenz im Produkt Chrosziel-Geschäftsführer Timm Stemann im Gespräch

FESTIVAL

  • Handgestrickte Ästhetik 30. Deutscher Kamerapreis: Benny Jaberg wurde für die beste Kamera bei einem Dokumentarfilm ausgezeichnet.
  • Gerettetes Herz Beim 77. Internationalen Filmfestival von Venedig wollte Festivaldirektor Alberto Barbera ein Zeichen für das Kino und die Filmkunst setzen, wagte und gewann.
  • Lust auf Live 14.000 Besucher feierten trotz Maskenzwangs, Abstands- und Hygieneregeln beim 14. Internationalen Fünf Seen Filmfestival begeistert das Kino.
  • Die Filmkultur vorangebracht Das IFFF 2020 holte sein im Frühjahr des Jahres ausgefallenes Programm teilweise nach. So wurde in Kölner Kinos der queere Film umjubelt und die DDR-Wende neu eingeordnet.
  • Freiraum für die Kamerafrau DoP Sabine Panossian erhielt beim Internationalen Frauenfilmfestival IFFF den Preis im Nationalen Wettbewerb für Bildgestaltung

DIALOG

  • Die Vermessung der Zeit Beim Festival für Filmschnitt Edimotion wird in diesem Jahr Karin Schöning mit dem Ehrenpreis Schnitt ausgezeichnet. Werner Busch sprach für uns mit der Preisträgerin.
  • Lichtsetzen als gefahrgeneigte Tätigkeit Gerdt Rohrbach ließ sich im Interview mit Oberbeleuchter Adriano Grilli erklären, wie er sich um die Sicherheit am Set kümmert und wie sich die tägliche Arbeit durch neue Technologien ändert.
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