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HFF-Studiodreh mit Canon Sumire Primes

Warm, aber clean

HFF-Student und Kameramann Markus Schindler hatte die Gelegenheit, mit Canons neuen Sumire Primes den Trailer für das Festival-TV beim Filmfest München zu drehen – hier seine Erfahrungen mit den Vollformat-Primes.

Schon seit etwa zwei Jahrzehnten hat das Filmfest München ein eigenes Festival-TV. Diese Live-Sendung entsteht im Rahmen eines Seminars der HFF München und begleitet das Festival redaktionell mit täglich neuen Beiträgen. „Jeden Tag um 12 Uhr ist Redaktionssitzung, auf der mögliche Themen besprochen werden. Danach wird ausgeschwärmt, Interviews und Beiträge gedreht und über Nacht geschnitten und gegradet“, erklärt Markus Schindler, Kamerastudent an der HFF, der in diesem Jahr am Festival-TV-Seminar teilnahm.

Schindler ist seit 2016 an der Filmhochschule in München. Davor war er sieben Jahre Focus Puller sowie Erster und Zweiter Kamerassistent für DoPs wie Gernot Roll, Joseph Vilsmaier, Henning Jessel oder Birgit Gudjonsdottir. Neben dem Studium arbeitet er freiberuflich als Kameramann. „Für das Festival gibt es auch immer einen Haupttrailer. Dafür kann man sich im Rahmen dieses Seminars auch bewerben und so kam es, dass ich die Kamera bei der Produktion dieses Trailers gemacht habe.“ Bei der Auswahl und Organisation konnte sich Markus Schindler auf kompetente Unterstützung verlassen. „Hans Fischer, der Chefkameramann des Bayrischen Rundfunks, betreut das Seminar schon seit Jahren und stand mir da zur Seite. Das war richtig toll, mit ihm zu arbeiten. Wir sind dann auf die Möglichkeit gekommen, den Trailer im Vollformat zu drehen.“ Konkret kamen dafür eine Canon C700FF sowie ein Satz der neuen Sumire-Vollformat-Primes zum Einsatz. Der im Frühjahr auf der NAB Show vorgestellte Objektivsatz besteht aus insgesamt sieben Objektiven und deckt einen Brennweitenbereich von 14 bis 135 Millimeter ab. Die Optiken haben einen Frontdurchmesser von 114 Millimetern und eine einheitliche Baulänge von 93,5 Millimetern. Lediglich die Randbrennweiten 14 und 135 mm weichen hier mit 86 beziehungsweise 107 Millimetern ab.

GREENSCREEN UND HAUTTÖNE

Die Dreharbeiten für den Trailer fanden innerhalb eines Tages im Studio der HFF statt, überwiegend vom Dolly vor Greenscreen. „Da hatte ich ein bisschen Angst bei den Spitzen. Wir hatten im Motiv ja weiße Haare und Mikrofonpuschel vor dem Greenscreen und da wir in ProRes 422 HQ in 4K gedreht haben, hatten wir schon ein bisschen Sorge, wie sich diese Details im Key verhalten würden. Wir haben dann auch zur Sicherheit noch einmal vor einem weißen Vorhang gedreht, aber der Key war einwandfrei trotz der kritischen Stellen. Ausgeleuchtet habe ich mit einem ARRI SkyPanel S360 für die Spitze und zwei S60 mit den 7-Zoll-Softboxen von DoP Choice. Außerdem hatte ich noch zwei S30 gegen Styros als Fill, Cyclons für den Backdrop und ein Ringlite um die Optik.“

Die Sumire Primes trafen dann kurz vor dem Dreh ein. Der erste Eindruck war positiv. „Die Objektive sind sehr sauber gebaut. Da war ich eigentlich positiv überrascht. Sie sind super verarbeitet, sehr klein, leicht und lichtstark, gerade bei ihrem doch recht günstigen Preis.“ Außerdem sprach ihn der Look der Objektive an. „Die Sumires sind sehr clean, was mir besonders bei so einem produkthaften Studiodreh entgegenkam, der schon High-Class sein sollte. Dazu haben sie super gepasst. Gleichzeitig sind sie aber doch irgendwie lebendig und haben einen leicht wärmeren Touch, der mir in den Hauttönen ganz gut gefallen hat. Sie sind viel spannender als die Compact Primes, die ich persönlich langweilig finde.“

Neben Fokus-Pullerin Celine Fournier, Zweiter Kamera- Assistentin Chiara Lamonaca, Key Grip Oliver Metz und Oberbeleuchterin Rina Zimmering war noch Maskenbildnerin Tamara Kraner am Set, die allerdings weitgehend arbeitslos war. Denn die nur mit wenig Vorlauf gecasteten Dragqueens setzten sich mit eigenem Material und Fähigkeiten selbst in Szene. „Die Dragqueens haben wir innerhalb von ein paar Tagen recherchiert. Ich hätte nicht gedacht, dass es so leicht ist! Aber anscheinend gibt es da eine Riesenszene in München!“

Wegen der räumlichen Situation im Studio setzte Markus Schindler überwiegend das 50-mm- und das 35-mm-Prime ein, obwohl ihm der komplette Satz zur Verfügung stand. Die einzelnen Einstellungen wurden überwiegend Heranfahrten mit dem Dolly, weswegen er bei der Wahl der Blende eine gewisse Vorsicht walten ließ. „Da ich selber lange Fokus-Puller war, habe ich dabei bewusst etwas abgeblendet auf eine Blende 4 oder 5.6, so dass sich die Sumires bei den Zufahrten in etwa so verhalten haben wie Super-35-Optiken. Wenn man das übliche Procedere abfährt und seine Markierungen macht, ist das nichts wesentlich anderes. Außerdem wollte ich damit auch für eine größere Schärfenebene sorgen, um unsere Protagonisten in ihrer vollen Pracht abzubilden, zudem wir ja als Hintergrund durch den Greenscreen und die in der Postproduktion hinzugefügten zweidimensionalen Farbflächen es nicht auf eine besondere Unschärfe im Hintergrund angelegt hatten. Wir haben dann noch vom Jib-Arm in ganz nah Details gedreht. Da spürte man dann die Stärke von Vollformat-Objektiven, dass du selbst mit einer 35-mm-Optik bei einer relativ offenen Blende eine sehr selektive Schärfe erreichst. Außerdem haben sie sich sehr homogen angefühlt, weil sie keine, wie zum Beispiel Vintage-Objektive, sehr starke Verzeichnung haben.“

Ein Wunsch blieb für Markus Schindler jedoch offen, weil er den Sumire-Satz unmittelbar nach dem Studiodreh wieder abgeben musste. „Ich hätte sie gerne auch einmal draußen im Feld mit Sonne eingesetzt, damit man sagen kann, wie sich die Objektive verhalten, wenn man andere Stile bedient oder vielleicht dokumentarisch dreht. Es war also ein reiner Studiodreh. Aber dafür waren sie Spitze.“ [9831]

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