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Was kann die Panasonic Lumix DC-S5II?

Aus der Hand

Die filmenden Systemkameras gehören längst zum Standard der Contentproduktion. Wirklich Neues im Funktionsumfang gibt es eher selten. Im Januar ließ jedoch Panasonic mit der Lumix DC-S5II aufhorchen. Der Hersteller hat erstmals einen Phasenautofokus implementiert und bietet bei der Variante S5IIX externe RAW-Aufzeichnung sowie Recording ohne Zeitlimit. Wir haben die S5II Filmemacher und DoP Marius Milinski für unser Heft 5.2023 in die Hand gegeben und gefragt, was er vom Gesamtpaket hält.

DoP Marius Milinski mit der Panasonic Lumix S5II
Foto: Joscha Seehausen

Mit der Lumix GH-Reihe hat Panasonic in den letzten Jahren das Micro-Four-Thirds-Marktsegment ausgebaut. Mit dem Start der S-Reihe 2019 war die Technologie im kleinen Korpus plötzlich auch mit großformatigem Sensor zu haben. Nach der S1 in ihren verschiedenen Ausformungen war die S5 der nächste Evolutionsschritt. Jetzt kommt die S5II, deren Sensor zwar die gleiche Leistung von 24,2 effektiven Megapixeln und die gleiche Größe von 35,6 × 23,8 mm hat, aber aufgrund des Hybrid-Phasen-AF neu entwickelt wurde und zudem mit dem L2 einen neuen Bildprozessor spendiert bekam. Neu ist auch die Dual Native ISO und die Active Image Stabilizer Technologie bringt die Bilder ins Lot. Der größte Wurf ist Panasonic wohl mit dem Phasen-Hybrid-Autofokus gelungen. „Panasonic hat für mich schon seit langem die beste Menüführung“, so DoP Marius Milinski. „Ich habe damals auf der GH4 angefangen und die S5II war in dieser Hinsicht ein schönes Nach-Hause-Kommen.“ Die Handhabung der GH-Reihe hatte der Hersteller immer mehr verbessert und zur Grundlage der S-Reihe gemacht. Auf den ersten Blick ist hier bei der S5II mit den drei komfortabel erreichbaren Drehrädern für die Finger der rechten Hand wenig Veränderung zu sehen – alles nach wie vor sehr intuitiv.

Bild

DoP Marius Milinski bringt sein Fazit gleich zu Anfang: „Das ist etwas, das Panasonic in den letzten Jahren wirklich perfektioniert hat: Das ist eine geile Kamera zum Aus- der-Hand-Arbeiten.“ Das liegt vor allem am jetzt auch aktiv stabilisierten Sensor. „Die GH5 hatte einen sensationell gut stabilisiertes Bild, was natürlich leichter ist bei einem Micro-Four-Thirds-Sensor“, so Milinski. „Aber das ist natürlich genial, wenn man jetzt keine Mikro-Wackler mehr sieht. Ich konnte bei den Testaufnahmen aus der Hand kleine Fahrten simulieren.“ Im Weitwinkel gibt es auch hier Wobble-Effekte. Die sind aber auch bei den Mitbewerbern seiner Meinung nach nicht vermeidbar und fangen im Verglich für ihn bei deutlich höheren Brennweiten erst an. „Das ist physikalisch einfach nicht anders möglich.“ Für Milinski lässt sich die S5II im Bereich um 35 mm Brennweite durch die aktive Fünf-Achsen-Stabilisierung fast als „Ein-Hand-Gimbal“ bezeichnen, so ruhig wirke das Bild. Diesen Vorteil spielt die S5II vor allem mit einem Objektiv aus, das ebenfalls eine Stabilisierung unterstützt.

Die S5II hat auch wie seine S-Reihen-Kollegen den L-Mount verbaut, kann also die Objektive der zusammen mit Leitz und Sigma entwickelten L-Serie verwenden. Milinski testete das Gerät mit drei Panasonic-Lumix-Serie-Fabrikaten, das 24-70 mm 2.8, das 35 mm 1.8 und 50 mm 1.8 sowie das Kit- Objektiv 20-60 mm 3.5-5.6. Die Haupteinsatzgebiete sieht er als Zusatzkamera bei der täglichen Contentproduktion, im Event- oder auch Dokumentarbereich. Hierfür sieht er das 24-70 mm Objektiv S-E2470E als Allrounder, mit dem sich zum Einstieg viel abdecken lässt. Aber ein Vergleich für den Einsatz lohnt sich. Das 24-105er hat zwar nur F4.0, dafür aber einen optischen Bildstabilisator an Bord. „Beim Vollformat ist 24 mm schon recht weitwinklig und man sorgt dennoch beim Rangehen für ein schönes Bokeh“, so Milinski. „Ich hatte da nie das Gefühl, unbedingt eine Blende 1.8 zu brauchen, um noch mehr Unschärfe hinzukriegen.“

Panasonic Lumix S5II auf einer Mauer
Clever gemacht: der Lüfter im Okulargehäuse (Foto: Panasonic)

Handling

„Eine Sache, die ich feiere, schon seit GH4- und GH5-Zeiten, sind die Custom-Menüs“, so DoP Milinksi. Am Drehrad auf der linken Seite können mehrere Speicherplätze frei mit komplexen Funktionen belegt werden. „Man kann die Kamera hier innerhalb von Sekunden komplett umstellen – das liebe ich.“ Zusätzlich gibt es bei der S-Reihe einen S- und einen Q-Modus, über den man direkt SloMo und Zeitraffer-Funktionen hat. Für Milinksi nicht überlebenswichtig, aber eine gute Erweiterung.

Auch die neue, aktive Lüftung wurde seiner Meinung nach clever gelöst. Die Idee, die Lüftung im dadurch etwas größer ausgefallenen Okular-Gehäuse unterzubringen, sei gut. Die Abluft wird zu den Seiten weggeleitet, also auf die Bedienräder. Dort beeinträchtigt sie für gewöhnlich weder die Handhabung noch wird sie von Rigs, Käfigen oder anderer Peripherie behindert. „Eine sehr schöne, unauffällige Lösung. Ich habe den Lüfter auch kein einziges Mal bemerkt“, sagt DoP Milinski, fügt aber hinzu: „Aber wir haben ja noch Winter, ich habe den nicht in der Sahara testen können.“ [15322]


Möchten Sie mehr darüber erfahren, was Marius Milinski über die Panasonic Lumix S5II denkt? Hier geht es zum kompletten Artikel!


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