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DoP Börres Weiffenbach dreht Doku mit Canon C300 MkII

Eindrucksvoller Weg

Dokumentarfilme sind selten überbudgetiert. Auch „Body of Truth“ von Regisseurin Evelyn Schels ist hier keine Ausnahme, dabei ist das Ansinnen vier ungewöhnliche Künstlerinnen auf der ganzen Welt zu porträtieren. Wie er mit gezielter Wahl der Werkzeuge hier dennoch außergewöhnliche Bilder fand, verriet uns DoP Börres Weiffenbach in unserem Heft 10/2018.

Wer außergewöhnliche Menschen in einem Dokumentarfilm porträtieren will, kann dies besonders nüchtern und zurückhaltend tun. Auch die Außergewöhnlichkeit durch ebenso skurrile Darstellung noch zu verstärken, ist ein Weg. Beides erfordert Zeit für die Annäherung, sich aufeinander einstellen von Team und Porträtiertem. Zeit, die man gerade im Dokumentarfilm nicht immer hat. Denn Zeit ist leider immer auch Geld. Schon mit ihrem Künstlerporträt „Georg Baselitz – ein deutscher Maler“ hatte Regisseurin Evelyn Schels 2013 gezeigt, dass sie einerseits Nähe herstellen kann, in den entscheidenden Momenten aber auch das Werk für den Künstler sprechen lässt. Damals stand ihr als Kameramann Wolfgang Lehner zur Seite. Drei Jahre lang begleiteten sie Baselitz. Es entstand eine sehr persönliche Sicht auf den Künstler, der sehr offen über seinen Lebens- und Schaffensweg spricht.
Für „Body of Truth“ tat sich Schels mit INDI Film zusammen, die schon „Democracy – Im Rausch der Daten“ zum Erfolg führten. Im Zuge dessen traf sie sich im Dezember 2017 mit DoP Börres Weiffenbach. Wer Weiffenbach für ein Projekt anfragt, weiß vermutlich, was er in den letzten Jahren in seiner Vita vereint hat. Er wechselt von Dokumentar- zu Spielfilm, sucht sich neue Wege, wo die alten nicht erfolgversprechend sind. Nach dem Dokumentarfilm „Master of the Universe“, den er für Regisseur Marc Bauder eher ruhig und aufgeräumt fotografierte, entwickelte er für den auf der Bankenkrise basierenden Spiel- film „Dead Man Working“ eine eigene Bildsprache, die gleichzeitig unaufgeregt und höchst dynamisch war – zu Recht preisgekrönt mit dem Deutschen Kamerapreis.

CANON C300 MK II

Schels stellte Weiffenbach ihr neues Projekt vor. Nach Baselitz als alleiniger Protagonist sollten jetzt vier Künstlerinnen porträtiert werden. Marina Abramovic ́, Sigalit Landau, Katharina Sieverding und Shirin Neshat sind in ihren respektiven Feldern große Stars der Kunstszene. Börres Weiffenbach, dessen Lebensgefährtin selbst bildende Künstlerin ist, war begeistert davon, die außergewöhnlichen Künstlerinnen zu treffen und porträtieren zu dürfen. Als sein Werkzeug wählte Weiffenbach die Canon Cinema EOS C300 MkII, die einen Super-35-CMOS-Sesnor ihr eigen nennt und bis zu 4K aufzeichnen kann. Sie verfügt, wie alle Canon-Kameras, über einen EF-Objektiv-Mount, zeichnet auf SD-Karten auf und hat einen Satz eingebaute ND-Filter.

Auch konventionell eingeleuchtete Gesprächssituationen gehörten zum visuellen Konzept von „Body of Truth“, hier das Interview mit Sigalit Landau.

Schels und Weiffenbach hatten sich auf einen filmischen Ansatz verständigt. Der DoP würde in einem Seitenverhältnis von 1:1,85 drehen und in 2K bei 4:2:2 10-bit im Canon Log3-Farbraum und BT.2020-Gamut. Also startete Weiffenbach in eine technisch-gestalterische Testphase, um die Objektive zu finden, die seinen optischen Ansprüchen genügen. Der Kameramann wählte zu Beginn die ZEISS Milvus-Objektive. Der manuelle Vollformatobjektivsatz hat eine Range von neun Brennweiten zwischen 15 mm und 135 mm sowie zwei Makrooptiken zu 50 mm und 100 mm. Die Videoserie ist declicked und hat laut Weiffenbach eine gute Schärfe bei gleichzeitigem schönen Umgang mit den Glanzlichtern. Die Brennweiten haben zwischen T1.4 bei 25 mm, 35 mm, 50 mm und 85 mm und T2.8 bei 15 mm, 18 mm und 21 mm in der wichtigen mittleren Brennweitenrange also eine große Blendenöffnung. Im März 2018 begannen die Dreharbeiten in New York. Das Team war zu Gast bei Shirin Neshat. Schon nach kurzer Drehzeit realisierte das Team, dass die Zeit, die sie in der Vorplanung für die einzelnen Begegnungen mit den Künstlerinnen vorgesehen hatten, viel kürzer ausfiel, als erhofft. Oft hatten sie nur wenige Stunden Zeitfenster. [6470]

Wie DoP Börres Weiffenbach trotz knapper Zeit die gewünschten Bilder bekam, können Sie morgen lesen.

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