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Canon stellt EOS R5 und R6 vor

Canons R-Evolution

Canon bohrt sein EOS-R-System weiter auf. Die neue Vollformat-DSLM Canon EOS R5 schafft 8K RAW mit 12 bit – bei interner Aufzeichnung. Die R6 sortiert sich mit einem 20,1-Megapixel-Sensor und 4-K-Aufzeichnung bei 60p etwas dahinter ein. Ansonsten haben R5 und R6 einiges an Innovation gemeinsam. Wir konnten einen ersten Blick auf die neuen Kameras werfen.

Fotos: Sven Kubeile

Als Canon im November 2008 die EOS 5D Mk II auf den Markt brachte, entstand damit die neue Klasse der filmenden DSLR, die den Nutzerinnen und Nutzern ästhetische Gestaltungsmittel eröffnete, die ansonsten nur in wesentlich teurerer Technik vorhanden war. Diese Mittel waren nun für neue Zielgruppen zugänglich. Da liegt nahe, dass Canon auch heute noch diese Zielgruppen bedient, trotz der hausinternen Konkurrenz durch die Cinema-EOS-Produkte wie etwa der kürzlich vorgestellten C300 Mk III und C500 Mk II, die von den DLSR-Kameras inspiriert waren.

Also stellte man dem bewährten EF-Ökosystem die EOS-R-Reihe zur Seite. Die verfügt mit dem RF-Bajonett über einen proprietären Objektivanschluss, der wegen seines kurzen Auflagemaßes konstruktiv Vorteile bringt. Nun ergänzt Canon das EOS-R-System mit den DSLM-Kameras Canon EOS R5 und R6 sowie vier neuen Objektiven. Das RF 100-500 mm F4.5-7.1L IS USM ist ein kompaktes Teleobjektiv. Beim RF 600 mm F11 IS STM und RF 800 mm F11 IS STM handelt es sich um die derzeit weltweit leichtesten Supertele-Autofokus-Objektive, während Canon das RF 85 mm F2 MACRO IS STM Einsteiger-Objektiv für Porträts und Details vermarktet. Zusätzlich gibt es einen 1,4- und 2-fach-Konverter.

Die Canon EOS R5 ist die erste spiegellose Vollformat-DSLM, die 8K-RAW-Material in 30p und 12 bit intern aufzeichnen kann. Dazu verfügt die Kamera neben einem SD-UHS-II-Slot über einen CFexpress-Schacht, der die nötige Datenrate schafft. Außerdem gibt es in der EOS Serie sowohl bei der EOS R5 als auch der EOS R6 eine kamerainterne 5-Achsen-Bildstabilisierung. Canon nennt das In-Body Image Stabilisation, kurz IBIS, die im Zusammenspiel mit allen kompatiblen Objektivtypen große Vorteile bieten soll. Besonders im Zusammenspiel mit den RF-Objektiven soll IBIS seine Stärken entfalten. Dann können die optische Bildstabilisierung des Objektivs und die sensorbasierte Bildstabilisierung der Kamera gemeinsam horizontale oder vertikale Verschiebung, Rollen, Gieren und Kippen ausgleichen. Dabei schafft das System im Idealfall eine Bildstabilisierung von 8 Belichtungsstufen. Das bedeutet konkret, dass bei der Aufnahme aus der Hand statt einer Belichtungszeit von 1/500 Sekunde nun eine halbe Sekunde verwacklungsfrei gehalten werden kann. Bei langen Brennweiten spielt die Stabilisierung im Objektiv eine wichtigere Rolle. So etwas ist ein Novum in der EOS-Reihe und Canon stuft diese Entwicklung durchaus als eine Revolution ein.


Canon EOS R5: Videoformate

Die EOS R5 erlaubt Videoaufnahmen in unter anderem folgenden Formaten :

  • Interne Aufzeichnung in 8K RAW mit bis zu 29,97 B/s (ohne Crop)
  • Interne Aufzeichnung in 8K (ohne Crop) mit bis zu 29,97 B/s in 4:2:2 10 Bit mit Canon Log (H.265) oder 4:2:2 10 Bit HDR PQ (H.265)
  • Interne Aufzeichnung in 4K (ohne Crop) mit bis zu 119,88 B/s in 4:2:2 10 Bit mit Canon Log (H.265) oder 4:2:2 10 Bit HDR PQ (H.265)
  • 4:2:2 10 Bit in Canon Log oder 4:2:2 10 Bit HDR PQ-Ausgabe über HDMI bei 4K 59,94 B/s

Möglich wird die rechenintensive Zusammenarbeit der beiden Stabilisierungssysteme erst mit einem leistungsfähigen Prozessor. Auch hier hat Canon nachgelegt und in R5 und R6 die DIGIC-X-Prozessortechnologie eingebaut, so wie beim High-End-Modells EOS-1D X Mark III. Der DIGIC X unterstützt dabei nicht nur die Bildstabilisation, sondern ermöglicht auch den Einsatz der nächsten Generation des Dual Pixel CMOS AF. Der hebt laut Hersteller die Geschwindigkeit und Zuverlässigkeit auf das nächste Level. Die EOS R5 kann damit bei Lichtverhältnissen bis zu -6 LW fokussieren, die EOS R6 schafft das sogar bei -6,5 LW.

Zusätzlich steht ein verbesserte Gesichts- und Augentracking zur Verfügung. Dieses so genannte iTR AF X AF-System arbeitet mit einer Deep-Learning-Technologie und hält Motive auch dann scharf im Fokus, wenn sie sich unvorhersehbar bewegen oder wenn mit geringer Schärfentiefe gearbeitet wird. Selbst wenn sich das Gesicht einer Person für einen Moment abwendet, wird der Kopf weiterhin verfolgt.

Auch die Motivverfolgung wurde durch die Algorithmen des Deep-Learning weiter verbessert und führt den Fokus auf Gesichter und Augen des Motivs nach. Das schließt jetzt auch Lebewesen wie Katzen, Hunde und Vögel ein, gleichermaßen bei Foto- wie Bewegtbildaufnahmen. Selbst Motive, deren Bewegungen vollkommen unvorhersehbar sind, werden laut Canon zuverlässig verfolgt. Außerdem erstreckt sich nun die Bildfeldabdeckung des Autofokus über die komplette Sensorfläche.

Die Canon EOS R5 verfügt über einen Cfexpress- und einen SD-UHS-II-Slot. Außerdem kehrt der von manchen schmerzlich vermisste Multi-Controller-Joystick zurück.

 

Bei den Bedienelementen hat Canon auf das Feedback der Anwenderinnen und Anwender gehört, die bei der EOS R und EOS RP einen Multi-Controller-Joystick schmerzlich vermissten. Bei EOS R5 und R6 kehrt er nun zusätzlich zum dreh- und schwenkbaren Touchscreen zurück, was viele erfreuen dürfte. Außerdem gibt es neues Zubehör wie den Akku LP-E6NH mit einer 14 Prozent höheren Kapazität, den Akkugriff BG-R10 und den Wireless File Transmitter WFT-R10.

Die EOS R5 soll bereits Ende Juli 2020 auf den Markt kommen und dann 4.385,58 Euro kosten. Die EOS R6 wird ab Ende August 2020 für 2.630,96 Euro zu haben sein. [13176]

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