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“Starker Einsatz”: Birgit Gudjonsdottir beim Deutschen Schauspielpreis ausgezeichnet

Erst im Sommer hat sie den Ehrenpreis beim Deutschen Kamerapreis erhalten. Nun wurde ihre Leistung auch außerhalb der Kamera-Nische gewürdigt: Bei der feierlichen Gala des Deutschen Schauspielpreises in Berlin ist die Kamerafrau Birgit Gudjonsdottir mit dem von der Mediengewerkschaft ver.di ausgelobten Preis »Starker Einsatz« ausgezeichnet worden. Sie erhielt ihn gemeinsam mit der Regisseurin Barbara Rohm.

(Bild: Sebastian Reuter)

In der Jurybegründung hieß es, beide hätten auf ihre Weise die Räume zu nutzen verstanden, die die MeToo-Debatte geöffnet habe. Barbara Rohm, die schon seit 2014 im Vorstand des vormals als Pro Quote Regie und heute als Pro Quote Film bekannten Frauennetzwerkes ist, trieb gemeinsam mit dem Bundesverband Schauspiel (BFFS) und der Vereinten Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) den Aufbau der überbetrieblichen Vertrauensstelle »Themis« für die Film-, Fernseh- und Theaterbranche voran. An diese Vertrauensstelle können sich Betroffene von sexueller Belästigung und Gewalt wenden.

Qualität allein setzt sich nicht unbedingt durch, zumal wenn es kaum Möglichkeiten gibt, um sich zu beweisen – das ist keine neue Erkenntnis und diente in der Vergangenheit häufig als Argument für die Einführung einer Quote. Birgit Gudjonsdottir, eine der wenigen erfolgreichen Kamerafrauen, hat die  Möglichkeiten für ihre Kolleginnen erweitert, indem sie  2017 ein Netzwerk für Kamerafrauen gegründet hat, die Cinematographinnen Deutschland.

Für einen Kulturwandel in unserer Branche braucht es jedoch mehr als  Auszeichnungen und Debatten. Am Ende wird entscheidend dafür sein, dass auf Worte auch Taten folgen.

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