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Das Sony ECM-L1 Lavaliermikrofon und der Kopfhörer MDR-M1 im Test

Von der Aufnahme zum Schnitt

Nachdem wir zuletzt Sonys BURANO unter die Lupe nehmen durften, ist nun neues günstiges Tonzubehör bei uns im Test. Zeitlich nah beieinander hat der Hersteller ein neues Lavaliermikrofon und einen Kopfhörer vorgestellt. Beide Produkte richten sich an Content Creators und Menschen an der professionellen Video- und Ton-Front. Wir haben für unser Heft 3.2025 herausgefunden, was die Geräte können.

Kopfhörer und Mikrofon
Foto: Sven Kubeile

Den meisten Videoschaffenden dürfte während der Ausbildung wiederholt die Wichtigkeit des Tons zu Ohren gekommen sein. Guter Ton ist auch im Content-Creation-Markt unverzichtbar, der deswegen auch gefühlt täglich mit neuen Produkten zur kabellosen Aufzeichnung von O-Tönen geflutet wird. Trotzdem setzt sich bei der professionellen Videoproduktion meist die Verwendung von Angeln, versteckter Verkabelung oder ein kleines Lavaliermikrofon durch. Das Anbringen eines Senders mit integriertem Mikrofon wäre an vielen Stellen zu auffällig und sorgt an vielen Kleidungsstücken für ein unordentliches Erscheinungsbild.

Auf dem Markt der Ansteckmikrofone gibt es bereits viele professionelle Modelle von bekannten Herstellern wie Sony, Sennheiser, DPA und Sanken. Sony ist bislang eigentlich eher durch die Positionierung im hochpreisigen Segment aufgefallen. Mit dem ECM-L1 will das Unternehmen nun die Zielgruppen erweitern. Das Ansteckmikrofon wurde speziell für die Anforderungen von Interviews, Vlogs und Livestreams angepasst und soll für Content Creators ein Werkzeug für den täglichen Gebrauch werden.

Sony hat sich dabei vor allem auf einen guten Klang und eine einfache Handhabung konzentriert. So ist im Lieferumfang das Mikrofon selbst, eine Klemme, ein einfacher Windschutz und ein Fellwindschutz für Outdooraufnahmen enthalten. Der Mikrofonkopf selbst ist nicht rekordverdächtig klein, das ECM-L1 wurde aber auch speziell für normale Verkabelungen und nicht für unsichtbares Tragen unter der Kleidung entwickelt.

Der verschraubbare Klinkenstecker lässt sich mit allerhand Equipment wie Funkstrecken, Smartphones und Recordern verwenden. Die Geräte benötigen lediglich Plug-in-Power. Eine Besonderheit stellt die Verwendung von Keramik im Kondensator und der Rückplatte der Kapsel dar. Damit sollen besonders klare Aufnahmen möglich sein. Gefasst ist die Kapsel in ein Messinggehäuse.

ECM-L1
Das ECM-L1 ist unauffällig, klingt sauber und kann an Geräte mit Miniklinke und Plug-in-Power angeschlossen werden. (Foto: Sven Kubeile) (Bild: Sven Kubeile)

In der Kategorie Kopfhörer brachte Sony fast zeitgleich den MDR-M1 heraus. Er richtet sich ebenfalls an ambitionierte Nutzer und eignet sich perfekt für Studio-, Videoproduktionen und Schnitt. Mit einer Impedanz von 50 Ohm eignen sich die Kopfhörer sowohl für professionelles Equipment als auch für den Einsatz an Laptops und Smartphones. Der Hersteller wirbt mit einer sehr guten und neutralen Klangqualität sowie einem hohen Tragekomfort. Im Lieferumfang ist neben dem bereits montierten 1,2-Meter-Kabel ein zweites Kabel mit 2,5 Metern Länge und aufschraubbarem Klinkenadapter enthalten. Die Kabel an sich sind im Kopfhörer verschraubt, können aber zum Wechseln einfach herausgedreht werden. Eine Tasche oder ein Aufbewahrungscase gibt es allerdings nicht.

Klangqualität und Praxis

Das Mikrofon ECM-L1 haben wir für die Aufnahme einiger O-Töne verwendet. Im kompakten Pouch passt es mitsamt Zubehör in jede Tasche. Angeschlossen wurde das Mikrofon an den Tentacle Track E Recorder. Der aufgezeichnete Ton konnte durch sehr hohe Transparenz überzeugen. Dabei klingt das Mikrofon nicht zu scharf und eher naturgetreu. Auch das Rauschen hielt sich in Grenzen. Aber generell rauschen kleine Kapseln einfach mehr als größere. So empfiehlt es sich eigentlich immer, Anstecker im Nachgang leicht zu entrauschen. Mit den Bordmitteln DaVinci Resolve Studio oder mit entsprechenden Voice Denoise Tools anderer Entwickler lässt sich so das Ergebnis noch einmal deutlich professionalisieren. Als besonders hilfreich hat sich der mitgelieferte graue Fellwindschutz erwiesen, mit dem draußen bei leichtem Wind Aufnahmen ohne hörbares Windgeräusch gelingen.

ECM-L1
Ebenfalls im Lieferumfang ist ein Fellwindschutz. (Foto: Sven Kubeile) (Bild: Sven Kubeile)

Am anderen Ende der Produktionskette wurde anschließend im Schnitt über viele Stunden der MDR-M1 ausprobiert. Der Kopfhörer macht einen hochwertigen Eindruck und lässt sich angenehm für maximalen Tragekomfort anpassen. Dabei fühlt sich der Kopfhörer leicht und angenehm an, fast so, als würde man keinen geschlossenen Over-Ear-Kopfhörer tragen. Der Klang ist neutral und für die Beurteilung von Videoschnitt-Projekten geeignet. Die Abschirmung von Außengeräuschen ist gut und macht gerade am Schnittplatz im kleinen Büro die Verwendung von Kopfhörern mit aktiver Geräuschunterdrückung überflüssig. Beim Schnitt eines mehrstündigen Live-Mitschnitts ließen sich keinerlei Ermüdungserscheinungen feststellen. Der Kopfhörer eignet sich also ohne jede Einschränkung für den langfristigen Einsatz.

Fazit

Sony hat zwei durchdachte neue Produkte für die Aufnahme und Wiedergabe von Ton herausgebracht. Im unteren bis mittleren Preissegment angesiedelt, liefern sie kompromisslos guten Ton und sind vor allem für die Verwendung in kleinen Teams oder im Schneideraum vorgesehen. Das Ansteckmikrofon ECM-L1 ist für 299 Euro, der Kopfhörer MDR-M1 für 249 Euro zu haben. [15527]

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