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Die Manfrotto PRO Light Cineloader-Taschen im Praxistest

Schicker Schutz

Manfrotto ist neben den allseits bekannten und beliebten Video- und Lichtstativen seit einigen Jahren im Taschen-Geschäft unterwegs. Mit der neuen PRO-Light-Cineloader-Familie gibt es durch unterschiedliche Größen gleich drei neue Taschen. Wir haben die L-Variante zum Testen erhalten und im Heft 10.2023 unsere Eindrücke geschildert.

Manfrotto PRO Light Cineloader L
Foto: Sven Kubeile

Oft sind es sind die kleinen Dinge, die eine Produktion angenehmer machen: die Anreise, das Catering, das Hotel – und auch die Taschen für das Equipment. Wer einmal eine wirklich schlechte Kameratasche besessen hat, wird wissen, welche Vorzüge eine hochwertige hat. In diesem Marktsegment möchte Manfrotto auch weiterhin mitspielen: In gleich drei neuen Größen kommt die PRO-Light-Cineloader-Serie daher. Dabei sind alle Ausführungen für die Bedürfnisse der Medienproduktion zugeschnitten. Die Taschen sind von Grund auf neu konzipiert und sollen je nach Größe sowohl für kompakte Videojournalismus- als auch für Cinema-Kamera-Setups funktionieren. Erstmalig bietet Manfrotto Taschen an, die über einen thermogeformten EVA-Schutzdeckel verfügen. Daher gibt der Deckel nicht nach und die Taschen lassen sich problemlos stapeln und in Transport-Fahrzeugen verladen, ohne dass dabei das innen gelagerte Equipment in Mitleidenschaft gezogen wird.

Übersicht

Wir haben die L-Version getestet, die für große Kamera-Setups wie der Canon C500 Mark II, den Blackmagic URSA-Ka- meras und der Sony FX6 und FX9 optimiert ist. Dabei liegt die mögliche Traglast bei bis zu 25 Kilogramm. Die Tasche besteht aus einem Mischgewebe aus Nylon und Polyester und soll auch kleinere Regenschauer abwettern können. Auf der Außenseite gibt es eine Vielzahl an Taschen: vorne eine mit unterschiedlichen Sortierfächern und außen angebrachten Schlaufen, hinten eine Dokumententasche mit AirTag-Fach und an den Seiten flache Taschen inklusive einer transparenten für Visitenkarten oder Typenschilder. Zusätzlich befindet sich auf jeder Seite eine Trageschlaufe, um die Tasche mit zwei Personen tragen zu können. Auf der Oberseite sind zusätzliche Schlaufen für die Befestigung von Stativen angebracht. Die dafür benötigten Befestigungsbänder sind ebenfalls im Lieferumfang enthalten. Innen gibt es Manfrottos eigenes Einteilungssystem M-Guard, das erlaubt, den Innenraum genau auf das eigene Equipment abzustimmen. Dabei sind die Einteil-Hilfen gleichermaßen weich wie stabil.

Tasche für ein Apple AirTag
Direkt in die Tasche ist ein Fach für ein Apple AirTag integriert. (Foto: Sven Kubeile)

In der Praxis

Manfrotto sieht die PRO Light Cineloader L als Kamera-Tasche für Filmproduktionen und als Zubehörtasche. Wir haben sie einige Tage bei einer Foto- und Videoproduktion auf der gamescom, der größten Spielemesse der Welt bepackt und ausprobiert und dabei alles in die Tasche geladen, was für professionelle Content-Produktion benötigt wird. Kameras, mehrere Objektive, Akkus, Ladegeräte, Schrauben und sogar ein Fotostativ fanden in ihr Platz. Besonders praktisch: Taschen- und Handsender ließen sich leicht zugänglich außen anbringen. Mit den Trageschlaufen konnten wir Tasche samt Inhalt dann über das gesamte Kölner Messegelände tragen und da wurde schnell klar: die Tasche ist zu schwer, um sie allein über die normalen Schlaufen, zu zweit über die Schlaufen an der kurzen Seite oder mit dem mitgelieferten Schultergurt zu tragen. Aber das liegt nicht an der Tasche, sondern einfach an der Art der Tasche. Wenn wir einen Trolley dabeigehabt hätten, hätten wir die Tasche einfach über die entweder unter dem Boden oder an der Hinterseite angebrachten Schlaufen daraufstellen können. Die Tasche ist zumindest in der größten Version und beladen also eher nicht dafür ausgerichtet, herumgeschleppt zu werden, sondern fühlt sich auf einem Magliner oder in einem Produktionsfahrzeug wohler. Sollte man dann doch mal zu Fuß unterwegs sein, kommt vielleicht besser eine kleinere Variante in Betracht – oder man nimmt zusätzlich einen Trolley mit.

Innenseite des Deckels
Auf der Innenseite des robusten Deckels gibt es eine Reihe von Staumöglichkeiten. (Foto: Sven Kubeile)

Als hilfreich konnte sich die neue Deckel-Konstruktion profilieren. Durch die thermogeformte Wölbung findet auf der Innenseite viel benötigtes Zubehör Platz. Diese Lösung ist toll zu benutzen und allein schon die Tasche zu öffnen und den Deckel offen stehen zu lassen macht Spaß. In Sachen Stabilität, der Arretierung und Organisationsmöglichkeiten beim Deckel konnten nämlich bis dato Taschen von anderen namhaften Herstellern nicht so richtig überzeugen.

Fazit

Wer nach einem guten und hochwertigen Schutz für die eigene Kameraausrüstung sucht und keinen schweren Hartschalenkoffer möchte, ist bei der neuen Manfrotto PRO-Light-Cineloader-Serie gut aufgehoben. Soll wirklich eine große Cine-Kamera über weite Strecken in der L-Version getragen werden, gestaltet es sich etwas ungemütlich. Das ist aber ein genereller Nachteil solcher Tragetaschen und nicht dem Hersteller anzukreiden. Ein Trolley oder Magliner schafft hier leicht Abhilfe. Alles in allem ist die Tasche sehr hochwertig und durchdacht und es hat Spaß gemacht, sie zu benutzen. Für knapp 320 Euro ist das eigene Equipment gut geschützt. Allerdings muss die größte Tasche nicht unbedingt die beste sein. Gerade für „Run & Gun“-Einsätze stellen die zwei kleineren Modelle gute Alternativen dar. Sie schonen nicht nur den Rücken, sondern auch den Geldbeutel. [15371]

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