„Weißt du schon“, – so beginnen meist die ganz spannenden News – „man kann jetzt Kamerafilter auch in der Post simulieren, mit einem Plug-in für DaVinci Resolve.“ „Ach so“, antworte ich, „so richtig realistisch und glaubhaft?“ „Auf der Website sieht es schon mal fett aus“, bekräftigt die Stimme am anderen Ende und meint weiter, „Sollte man vielleicht mal testen!“ „Ja, in der Tat, sollte man mal testen“, antworte ich und die passende Gelegenheit ist auch schon klar: „Look & LUT for DoPs“, mein anstehendes Seminar mit den Kamerastudenten der Hamburg Media School. Da passt das Thema perfekt.
Im Zeitalter digitaler Daten finden Post-Farbkorrektur und Lookentwicklung im Vorfeld einer Produktion immer enger zusammen. Gerade im Zeitalter moderner High-End-Kameras, die sich immer mehr ähneln, wird das Glas vor dem Sensor stets zentraler. Das gilt sowohl für die Optikwahl als auch für die weitere optische Beeinflussung des Abbildungs- eindruckes mit Glasfiltern. Weniger ist dann oft mehr und es ist kein Wunder, dass nun auch analoge Glasfilter simuliert und deren Auswirkungen aufs Bild emuliert werden können, ob nun für Prävisualisierungen im Vorfeld oder in Post zum Simulation von nicht am Set eingesetzten Glasfiltern.
Plug-in für DaVinci Resolve
Das angesprochene Plug-in für DaVinci Resolve heißt Scatter und stammt vom US-amerikanischen Unternehmen Video Village. Die Firma ist in den letzten Jahren durch die Software Lattice, einem Visualisierungs- und Preview-Tool für LUTs sowie ihre Film-Emulations-Software Filmbox bekannt geworden. Scatter verspricht nun die Reproduktion der Effekte realer Glas-Diffusionsfilter in DaVinci Resolve. Video Village bezeichnet seine Datenbasis als „physically-based“ und „data-driven”, was ungefähr so viel bedeutet, dass die Diffusionsintensität anhand empirischer Referenzen entsprechend der Strahlungsdichte der Szene für unterschiedliche Kameras und Lichtverhältnisse realistisch abgebildet wird. Das ist eine echte Ansage, da mit der Analyse der Strahlungsdichte auch die Licht- und Schattenmodulation der Szene berücksichtigt werden soll. [14901]
DoP Pascal Rémond und Regisseur Florian Meimberg bezeichnen sich selbst als „Dream Team“. Die beiden fanden schnell eine gemeinsame filmische Sprache, während sie bei Werbeprojekten zusammenarbeiteten. Inzwischen verbindet sie auch privat eine enge Freundschaft, was sie am Set besonders effektiv macht. Ihr aktuelles Projekt war die Arbeit an einer Doku-Serie für einen großen deutschen Streamingdienst,...