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Kameramann aus München

Drei Fragen an Micky Graeter

In unserem Heft 11.2022 antwortete Micky Graeter, Kameramann aus München auf unsere Drei Fragen. Er verriet uns, warum er die Preproduction-Phase sehr wichtig nimmt und wie er sich mit Reisen als Filmschaffender weiterentwickelt.

Kameramann Micky Graeter mit einer Kamera und Steadicam an einem Strand
Foto: privat

1. Was ist dein Arbeitsschwerpunkt?

Als lichtsetzender Kameramann ist es meine Aufgabe, die passende Stimmung und den Look in Zusammenarbeit mit der Regie für die Story zu entwickeln und umzusetzen. Sobald man sich auf den Look geeinigt hat, kommuniziere ich mit den verschiedenen Gewerken wie Licht, Szenenbild, Kostüm und Maske und versuche die Bilder in meinem Kopf zu erklären und visualisieren. Ich denke, dass die Preproduction-Phase sehr wichtig ist. Wenn man gut vorbereitet und die Crew eingewiesen ist, kann man sich enorm viel Zeit am Set sparen.

Jedes Projekt ist anders und hat andere Hindernisse, die man lösen muss. Genau das finde ich aber toll. Man lernt bei jedem Film etwas dazu und man versucht, sich stetig zu verbessern. Ich glaube, dass das nie aufhört, selbst wenn man jahrzehntelange Erfahrung hat. Das ist schon sehr speziell bei diesem Beruf, denke ich.

Nach über 30 Kurzfilmen drehte ich im Juni meinen ersten Langfilm als DoP. Da es sich um eine Independent Low-Budget-Produktion handelte, bestand die besondere Herausforderung darin, einen guten Kompromiss zwischen Zeit, Budget und dem eigenen Qualitätsstandard zu finden. Hier musste ich dann bereit sein, einiges an den Vorbereitungen wieder zu streichen. Oftmals wurden Szenen kurzfristig geändert oder komplett ersetzt. Darauf muss man dann immer spontan reagieren – wobei ich das gar nicht so negativ sehe. Es trainiert einen darin, in kürzester Zeit das Optimum herauszuholen. Schwierig finde ich nur, wenn Kameraeinstellungen immer wieder aus zeitlichen Gründen gestrichen werden und man sich dadurch später im Schnitt schwer tut, das richtige Tempo für die Szene zu finden. Mein langfristiges Ziel wäre es, hauptsächlich Kino- und Werbeproduktionen als DoP zu drehen.

2. Bist du in einem Verband aktiv?

Momentan bin ich in keinem Verband aktiv. Der BVK wäre aber definitiv interessant und ein Ziel in naher Zukunft. Nach meinem ersten Langfilm muss ich allerdings noch weitere 90 Minuten zusammenbekommen, um die Aufnahmebedingungen zu erfüllen.

3. Wofür schlägt dein Herz außerhalb der Arbeit?

Ich liebe das Reisen! Mich interessiert es, mehr von der Welt zu sehen, die unterschiedlichen Länder mit ihren Kulturen zu entdecken, Menschen und Mentalitäten kennenzulernen. Abgesehen davon, dass man sich selbst als Person dadurch weiterentwickelt, ist es als Filmemacher ein toller Input für neue Geschichten. Ich glaube, dass man die besseren Storys schreiben kann, wenn man etwas mehr von der Welt gesehen hat.

Nach einer Reise bekomme ich meist direkt ein paar neue Ideen. Mit dem Reisen ist auch das gute Essen verbunden, was ich auch definitiv zu meinen Hobbys zählen würde. Außerdem versuche ich in der drehfreien Zeit, einmal pro Woche Fußball zu spielen. Dabei habe ich allerdings immer eine gute Portion Respekt vor Verletzungen, denn als Selbstständiger wäre es ziemlich ungünstig auszufallen. Ich würde gerne noch mehr Sport machen, aber oftmals erlaubt der Beruf da keine Regelmäßigkeit.

Ansonsten hat vieles in meiner Freizeit direkt oder indirekt etwas mit meinem Job zu tun. Ich schaue sehr viele Filme und Serien an, gehe einmal die Woche ins Kino und versuche, mich ständig durch Bücher, Videos und Podcasts weiterzubilden. [15261]


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