Anzeige
Anzeige

Deutscher Kamerapreis: Das wird sich 2019 ändern!

Deutschlands wichtigster Preis für Kameraleute geht in 2019 ins 29. Jahr. Anfang September übernahm WDR-Kamerachef Walter Demonte vom scheidenden Christoph Augenstein die Geschäftsführung des Vereins. Wir haben ihn gefragt, was es Neues gibt.

V.l. WDR-Kamera und Ton-Chef Walter Demonte, Kölns Oberbürgermeisterin Henriette Reker und Kamerapreis-Geschäftsführer Christoph Augenstein. (Bild: WDR/Melanie Grande)

Herr Demonte, Sie leiten die Kameraabteilung des WDR und begleiten den Deutschen Kamerapreis schon seit Jahren als Mitglied des Kuratoriums. Jetzt haben Sie zum 1. September die Geschäftsführung der Veranstaltung übernommen. Was wird sich in 2019 noch ändern?
Konkret steht für das nächste Jahr eine Kooperation mit der Photokina an. Damit geht eine Verschiebung des Termins für die Preisverleihung und für den Einreichzeitraum einher. Die Photokina ist ab kommendem Jahr bereits Anfang Mai und wird jährlich stattfinden. So haben wir festgelegt, dass die Verleihung des Deutschen Kamerapreises am Freitag, 10. Mai 2019 stattfinden wird. Vor diesem Hintergrund haben wir uns entschieden, auch die Einreichzeit etwas vorzuziehen. Die beginnt am 19. November 2018 und wird am 11. Januar 2019 enden. Direkt im Anschluss, ab 21. Januar, ist dann die Jurysitzung in Köln. Das sind die wichtigsten Änderungen für 2019. Natürlich versucht der Deutsche Kamerapreis immer wieder auch neue Strömungen aufzunehmen und in die Vereinsarbeit und den Wettbewerb einfließen zu lassen.

Warum wählten Sie gerade die Photokina als Partner? Wo liegen die Synergien?
Die Photokina ist die weltweite Leitmesse der Foto-, Video- und Imaging-Branche. Historisch war es immer so, noch zu analogen Zeiten, dass die Photokina sowohl eine Fachmesse für die Fotografie als auch für den Film war. Dann wurde es eine Weile etwas ruhiger um den Film, aber spätestens seit der Einführung hochwertiger Videofunktionen bei den digitalen Spiegelreflexkameras sind Fotografie und digitaler Film untrennbar miteinander verbunden. Auf der Photokina sind in den letzten Jahren mehr und mehr Videokamerasysteme anzutreffen. Das ist ein wunderbares Umfeld für den Deutschen Kamerapreis, um die Auszeichnung zu verleihen und diesen Bereich der Bildgestalter mit einzubeziehen. Wir wollen als Deutscher Kamerapreis die Plattform der Messe nutzen, um den Preis und vor allem die Preisträgerinnen und Preisträger
mit ihren Arbeiten einer breiteren Öffentlichkeit bekannt zu machen.

Wie wird das aussehen?
Die Idee ist, die „Motion Stage“ zu nutzen, das ist der Bereich der Messe, in dem es um Film- und Videoproduktion geht und den die Hersteller nutzen, um Bewegtbildprodukte zu präsentieren. Wir planen, auf dieser Bühne die Preisträger und ihre Arbeiten zu präsentieren. Das kann in einem Werkstattgespräch geschehen, aber auch durch ein Making-Of und ein Gespräch über die Umsetzung des Projekts. Eine andere Idee ist, dass wir auf der Messe eine Campusfläche schaffen, auf der die nominierten Beiträge zu sehen sind und wo sich die Unterstützer des Kamerapreises präsentieren können und wir so ein Forum für ein „get together“schaffen.

Was gibt es Neues bei der Gala?
An der Gala verändert sich der Veranstaltungsort. Wir waren ja zuletzt in den Studios des Westdeutschen Rundfunks in Bocklemünd, was eine tolle Location war. Wir haben uns jetzt entschieden, auch räumlich näher an die Messe heranzurücken. Daher wird die Gala in das Tanzbrunnen-Theater umziehen, einem traditionsreichen Ort im Rheinpark in Köln und die Aftershow-Party wird dann in den Rheinterrassen mit Blick auf den Dom stattfinden. Sie sprachen vom Aufnehmen neuer Strömungen für die Zukunft.

Wird das auch Auswirkungen auf die Preiskategorien haben?
Für das kommende Jahr haben wir uns entschieden, die Kategorien wie im laufenden Jahr beizubehalten. Insbesondere die Rückkehr zur Zweiteilung bei den dokumentarischen Formaten ist bei den Jurys gut angekommen. Der Dokumentarfilm hat eine eigene Kategorie und die TV- Dokumentation ebenfalls. Darüber hinaus wollen wir in der Kategorie Fernsehfilm der Serie noch mehr Fläche bieten. Die Serie ist eines der stärksten und kreativsten Formate der letzten Jahre geworden, das die deutsche TV-Landschaft zu bieten hat. Die Resonanz in diesem Jahr lässt auf eine noch stärkere Beteiligung hoffen.

Sie begleiten den Deutschen Kamerapreis seit Jahren durch Ihr Engagement im Kuratorium. Wie beurteilen Sie die Auswirkungen des digitalen Wandels in der Branche auf die Qualität der Produktionen?
Ich glaube, dass sich gerade der Beruf des Kameramenschen und alle bildgestaltenden Gewerke in der Film- und Fernsehlandschaft durch die Digitalisierung und multimediale Veränderung sehr stark wandeln werden. Die Instrumente, mit denen produziert wird, ermöglichen einen Produktionslevel, der für fast jede Produktion relativ schnell eine hochwertige, szenische Bildgestaltung ermöglicht. Damit kann eine unglaublich hohe Qualität, sowohl gestalterischer als auch technischer Natur erreicht werden. Das haben wir beim Deutschen Kamerapreis in den letzten Jahren, zum Beispiel bei den Einreichungen der Hochschulen, ganz stark gesehen. Die werden an vielen Stellen internationalen Standards gerecht. Einhergehend damit hat sich in den letzten Jahren auch das Geheimnis um das Machen von Bildern zumindest technisch aufgelöst, das gibt es in der Form nicht mehr.
Heutzutage ist praktisch jede Kamera in der Lage, aus dem Stand heraus, ein technisch einwandfreies Bild zu machen. Damit kann also jeder erst mal ein Bild erzeugen. Ob das gut gestaltet ist, steht auf einem anderen Blatt. Um in der damit verbundenen Vielfalt einer digitalen und multimedialen Welt wirklich Berührendes und Bleibendes zu schaffen, braucht es starke und kreative Gestalterinnen und Gestalter. Genau um die geht es uns beim Deutschen Kamerapreis.
[7140]

ACHTUNG: NEUE TERMINE
Einreichung:   19.11.2018 bis 11.01.2019
Jurysitzung:    21.01.2018 bis 23.01.2018
Gala:                   10.05.2019

Anzeige

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert.