In der Berliner Galerie „Mond Fine Arts“ stellte SIGMA seine neue BF vor. Die Kamera erhebt Reduktion zum Prinzip.
Foto: SIGMA
Von SIGMA Deutschland organisierte Events genießen in der Branche inzwischen den Ruf, ebenso ungewöhnlich wie unterhaltsam zu sein und darüber hinaus Gelegenheiten für Austausch und Begegnung zu schaffen. Für die Präsentation der neuen SIGMA BF wählte das Unternehmen eine Berliner Galerie – und inszenierte die Kamera als künstlerisches Statement. Es passte also gut ins Bild, dass die Präsentation der neuen SIGMA BF dann nicht etwa in einem Showroom oder auf einer Messe stattfand, sondern in der Berliner Kunstgalerie „Mond Fine Arts“. Statt einer nüchternen Technikschau inszenierte SIGMA eine ganze Erlebniswoche rund um Fotografie als Ausdrucksform. CEO Kazuto Yamaki schlug in seiner Begrüßung die Brücke zwischen Kameratechnik und Kunst, indem er auf das SIGMA-Motto „The Art of Engineering; Engineering for Art“ verwies und so den Anspruch des Unternehmens betonte, dass präzise Ingenieurskunst und künstlerischer Anspruch untrennbar zusammengehören.
Während der „SIGMA Art Experience Week“ verwandelte sich die Galerie in einen temporären Erlebnisraum für alle, denen die Fotografie als Kunstform am Herzen liegt. Inmitten der Ausstellung des Künstlerduos Florentine Joop & Sebastian Fleiter sowie einer Werkserie von Andreas Bär Läsker wurde die neue SIGMA BF nicht einfach nur gezeigt, sondern als Werkzeug im Dienst der Gestaltung inszeniert.
Skulptur aus Aluminium
In diesem Kontext wirkt die Gestaltung der Kamera selbst beinahe wie ein architektonisches Statement oder gar eine Skulptur. Das strenge, klare Gehäuse wirkt, als habe man die Designer damit beauftragt, nur Rechtecke und Kreise einzusetzen, und erinnert in dieser stark reduzierten Linienführung an die Formensprache des Bauhauses, das in den 1920er und 1930er Jahren Funktionalität zur Ästhetik erhob und in Reduktion seine gestalterische Handschrift suchte.
SIGMA-Repräsentant Andreas Schlenker zeigt DoP Andres Lozano Prado die 355 Bauteile der BF. (Foto: SIGMA)
Auch die BF verzichtet auf überflüssige Ornamente. Stattdessen spricht sie mit flacher Front, präzisen Kanten und ausgewogenen Proportionen eine Sprache, die ebenso an technische Exaktheit wie an gestalterische Zurückhaltung appelliert und so zu einem herausragenden Beispiel der „The Art of Engineering“ wird.
Dabei findet sich diese Reduktion nicht nur beim Äußeren der SIGMA BF. Auch die Funktionalität und Bedienung sind bewusst auf das Wesentliche beschränkt. Die Kamera verzichtet auf komplexe Menüstrukturen, überladene Touchscreens oder multifunktionale Drehräder. Stattdessen setzt sie auf eine bewusst entschlackte Bedienlogik, bei der jede Taste ihre Aufgabe hat – nicht mehr, aber eben auch nicht weniger. Durchdachte Details erweisen sich als praxisnah, wenn etwa das letzte aufgenommene Foto sofort und ohne Ladezeit auf dem Display erscheint, sobald man den Finger sanft auf das Steuerkreuz auflegt.
Die Konzentration auf das Nötige macht die BF zu einem Werkzeug, das sich nicht in der Technik verliert, sondern den Blick auf das Motiv lenkt. Der große Sensor, das kompakte Gehäuse und das schlichte Interface zeigen deutlich, worauf es SIGMA bei dieser Kamera ankommt: maximale Bildqualität bei minimaler Ablenkung.
Zwischen Fotografie und Film
Auch wenn die SIGMA BF auf den ersten Blick wie eine klassische Fotokamera wirkt, kann sie deutlich mehr. Mit 6K-Video bei bis zu 30 fps, L-Log für flexibles Grading und Zeitlupen mit bis zu 120 fps in Full-HD bietet sie ernstzunehmende Optionen für Filmschaffende, allerdings ohne das Komplettprogramm an klassischen Videofeatures. Auf Elemente wie einen dreh- oder klappbaren Monitor, interne XLR-Optionen oder ein ausgeprägtes Bedienkonzept für den Videomodus hat SIGMA verzichtet.
Gerade diese Mischung macht die BF interessant für Profis an der Schnittstelle: Wer auf höchste Bildqualität Wert legt und sich im Video auf das Wesentliche konzentriert, etwa in dokumentarischen, experimentellen oder künstlerischen Kontexten, findet hier ein Werkzeug, das nicht limitiert, sondern reduziert und fokussiert wirkt.
SIGMA-CEO Kazuto Yamaki mit Uwe Agnes bei der Eröffnung der Art Experience in Berlin. (Foto: SIGMA)
Hat die Bewegtbildbranche also auf die SIGMA BF gewartet? Das sicher nicht. Aber die Kamera ist eben nicht nur ein Werkzeug, vielmehr auch ein Statement, das die Schönheit des Schaffens und der Technik feiert. Dass CEO Kazuto Yamaki zur Berliner Vernissage persönlich erschien, kann also weniger als PR-Pflicht, sondern als Ausdruck des Selbstverständnisses einer Marke betrachtet werden. Das sieht auch SIGMA-Repräsentant Andreas Schlenker so: „Die SIGMA BF verkörpert unsere Haltung: Technologie darf sich nicht in sich selbst verlieren – sie muss einer Idee dienen. Dieses Event spiegelte wider, wofür SIGMA steht: Reduktion, Klarheit und kreative Freiheit.“