Anzeige
Anzeige
Deutscher Kurzfilmpreis 2025

Sechs Lolas für die Avantgarde

Bei der festlichen Verleihung des Deutschen Kurzfilmpreises in Hamburg stand wieder eine filmische Kunstgattung im Fokus, deren besondere Kraft,  Kreativität und Innovationspotenzial gewürdigt wird. Der mit insgesamt 275 000 Euro höchste deutsche Filmpreis für das Kurzfilmschaffen in Deutschland wurde auch in diesem Jahr wieder in der Kulturfabrik Kampnagel verliehen.

Deutscher Kurzfilmpreis
Foto: BKM / Maximilian Probst

Insgesamt sechs Goldene Lolas überreichte Kulturstaatsminister Wolfram Weimer an diesem Abend, die mit je 30 000 Euro für Preis und Nominierung dotiert sind. Für die nominierten Kurzfilme wurden jeweils 15 000 Euro Preisgelder ausgeschüttet. In seiner Rede hob der Staatsminister den Kurzfilm als „Avantgarde“ hervor, „als eine tragende Säule für die Entwicklung der deutschen Filmkultur“. Und Hamburgs Kultursenator Carsten Brosda würdigte die erzählerische Kraft des Kurzfilms, der als filmische Kunstgattung  sich insbesondere im medienpädagogischen Einsatz wie auch an Schulen besonders empfehle.

Als bester Spielfilm in der Kategorie bis 15 Minuten wurde der Film „Mother is an natural sinner“ ausgezeichnet von Max Feldkamp, Hoda Taheri und Boris Hadzija, der sich mit dem Thema Mutterschaft und Schwangerschaft auseinandersetzt und dazu gesellschaftliche Normen zu Geschlechterrollen und Sexualität hinterfragt. Ambivalenten Gefühlen zu Heimat und über das Zuhause spürt der kurze Spielfilm „At home I feel like leaving“ nach. Das kreative Filmteam Fabian Leonhardt, Lena Zechner und Simon Maria Kubiena wurden dafür in der Kategorie Spielfilm 15 bis 30 Minuten ausgezeichnet.

Deutscher Kurzfilmpreis
Bester Spielfilm bis 15 Minuten: „Mother is a natural singer“. (Foto: dffb)

Über einen Mann in den Mitvierzigern, der einsam und isoliert in seiner Sehnsucht wie in seinen Alltagsritualen gefangen ist, erzählt der Animationsfilm „Detlev“ von Ferdinand Ehrhardt und Saskia Stirn, eine Stop Motion-Produktion, die an der Filmakademie in Baden-Württemberg entstanden ist. Die Stop Motion Animation habe noch an lebendigsten für diese Geschichte gewirkt, berichtete Saskia Stirn. Die Goldene Lola und das damit verbundene Preishonorar sind nicht nur eine verdiente Anerkennung sondern auch ein Mutmacher für weitere Produktionen.

Die Experimentalfilm-Lola  holte sich Irem Schwarz für ihren Film „Pain that comes in waves“. Darin stellt die Filmemacherin ihren persönlichen Gedanken zu Schwangerschaft klischeehafte Stock-Footage-Bilder gegenüber. Die Lola in der Kategorie Bester Dokumentarfilm bis 30 Minuten ging an „Rückblickend betrachtet“ von Daniel Asadi Faezi und Mila Zhluktenko, einem Essayfilm, der sich mit Rassismus und Fremdenhass in der deutschen Nachkriegsgesellschaft auseinandersetzt. Ein realistisches Drama mit starken surrealistischen Elementen ist der 49minütige Film „Garnelius“ von Melvyn Zeyns und Jonas Nemela. Der an der Deutschen Film- und Fernsehakademie entstandene Film erzählt von einem fragilen Familienleben in einem reinen Männerhaushalt, der von starker Sprachlosigkeit geprägt ist. Den Preis gab es in der Kategorie mittellanger Film von 30 bis 58 Minuten.

Nach der Verleihung geht es jetzt für die Filme auf die „Kurz.Film.Tour – Der deutsche Kurzfilmpreis. Im Kino“, die alle nominierten und ausgezeichneten Filme im kommenden Jahr deutschlandweit in lokalen Kinos präsentiert.

Anzeige

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert.