In der Rubrik “Drei Fragen” stellen wir in jedem Heft eine Filmschaffende oder einen Filmschaffenden mit drei Fragen zu Arbeitsschwerpunkt, beruflichem Engagement und Freizeit vor. Im Heft 7-8.2025 hat uns der Content Creator Mark Meyer zur Heide erzählt, wie er bei seiner Arbeit nach Persönlichkeit und Wirkung sucht und was ihn an alten Autos und am Kitesurfen fasziniert.
Foto: Kurt Frehe
1. Was ist dein Arbeitsschwerpunkt?
Ich arbeite als visueller Geschichtenerzähler mit Kamera, Drohne und Mikrofon. Unter dem Namen MZH – creating valuable content bin ich als Ein-Mann-Agentur in Hamburg unterwegs. Ich entwickle und produziere visuelle Inhalte, die nicht nur gut aussehen, sondern Menschen auf Basis gemeinsamer Werte ansprechen.
Mein Schwerpunkt liegt auf hochwertigen Video- und Fotoproduktion für Unternehmen, vor allem in den Bereichen Architektur, Immobilien und Markenkommunikation. Ich unterstütze Maklerinnen und Makler, Architekturbüros und Projektentwickler:innen dabei, nicht nur ihr Angebot zu zeigen, sondern das zu erzählen, was wirklich überzeugt: Haltung, Persönlichkeit und Wirkung.
Gerade im Bereich der Immobilienvermarktung gehe ich bewusst neue Wege. Viele Marktteilnehmer zeigen Gebäude rein technisch – Grundrisse, Quadratmeter, Energieklassen. Aber zwischen Haustür und Gartenzaun stecken viel mehr als Zahlen. Mit meiner Arbeit mache ich die Geschichten sichtbar, die in einer Immobilie stecken: Wer hat hier gelebt? Was macht den Ort besonders? Welches Lebensgefühl erwartet potenzielle Käufer:innen?
Ich entwickle mit meinen Kund:innen emotionale Geschichten, oft gemeinsam mit den bisherigen Eigentümer:innen. Diese erzählen zum Beispiel, warum sie das Haus gebaut haben, was ihnen wichtig war oder was sie mit dem Ort verbindet. Aus diesen echten Perspektiven entstehen Videos und Bildstrecken, die mehr leisten als klassische Exposés – sie berühren. Und genau das ist mein Ziel: eine emotionale Verbindung zur Zielgruppe schaffen, bevor es zum Besichtigungstermin kommt.
Dazu gehören emotionale Testimonials, Porträts, Social-Media-Clips oder Reportagen ebenso wie klassische Imagefilme. Ich arbeite gerne mit echten Menschen, vor und hinter der Kamera. Besonders wichtig ist mir, dass meine Inhalte nicht oberflächlich bleiben, sondern im besten Fall inspirieren und Vertrauen schaffen.
Technisch arbeite ich flexibel und zielgerichtet. Ob mit Drohne, Gimbal, Green Screen oder ActionCam – ich finde für jedes Projekt die passende Lösung. Auch KI kommt bei mir zum Einsatz, etwa bei der Bearbeitung oder Optimierung von Bild- und Videomaterial, oder wenn Prozesse automatisiert werden können. Ich sehe darin ein Werkzeug, das mir hilft, effizienter zu arbeiten. Aber das Ergebnis bleibt immer echt, mit meiner Handschrift und meiner Perspektive. Ich nutze KI, um Zeit zu gewinnen, nicht um meine Kreativität zu ersetzen.
2. Bist du in einem Verband aktiv?
Ich bin kein Mitglied eines offiziellen Branchenverbands, aber ich bin Teil eines lebendigen Netzwerks. Die FilmFabrique auf dem Hamburger Oberhafen-Gelände ist mein kreatives Zuhause und mein Workspace. Hier miete ich mich ein, arbeite mit Filmschaffenden zusammen und unterstütze die Filmfabrik auch finanziell als aktiver Teil der Community.
Die Atmosphäre ist inspiriert, verbindlich und gemeinschaftlich. Viele spannende Projekte entstehen dort im direkten Austausch, bei Kaffee, Testscreenings oder durch spontane Zusammenarbeit. Für mich ist das gelebtes Netzwerk, geprägt von Offenheit und einer gemeinsamen Haltung zur Arbeit.
3. Wofür schlägt dein Herz außerhalb der Arbeit?
Wenn ich nicht gerade mit Kamera oder Drohne unterwegs bin, findest du mich entweder am Strand mit Kite und Board oder unterwegs mit alten Autos.
Ich bin leidenschaftlicher Kite-Surfer und liebe die Nord- und Ostsee. Diese Zeit draußen, in Bewegung, mit Wind, Wasser und Weite ist für mich der perfekte Ausgleich zur digitalen Arbeit. Ich kombiniere das oft mit kleinen Reisen im Bulli quer durch Europa, gerne spontan und nah an der Natur.
Eine zweite Leidenschaft sind Oldtimer. Ich bin Teil des Samurai Racing Teams (Suzuki Samurai SJ), mit dem wir an Rallyes teilnehmen und zugleich Spendenaktionen für soziale Zwecke unterstützen. Außerdem fotografiere ich für Kickdown, eine Plattform für klassische Fahrzeuge. Dabei entstehen besondere Shootings mit einzigartigen Autos und den Menschen dahinter. Für mich ist das die ideale Verbindung von Technik, Ästhetik und Geschichte.
Apropos Geschichte – mein Bulli ist schon gepackt und der Wind ruft. Ich bin dann mal auf dem Wasser! [15564]