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Studiengangleiterin aus Köln

Drei Fragen an Jenny Krüger

In unserer Rubrik „Drei Fragen“ stellen wir in jedem Heft eine Filmschaffende oder einen Filmschaffenden mit drei Fragen zu Arbeitsschwerpunkt, beruflichem Engagement und Freizeit vor. Für das Heft 3.2024 hat uns Jenny Krüger, Studiengangleiterin aus Köln, erzählt, wie sie sich für die Filmkultur einsetzt und warum sie Legosteine entspannend findet.

Porträt von Jenny Krüger in einem Kinosaal
Foto: Jule Guder

 1. Was ist dein Arbeitsschwerpunkt?

Mein Arbeitsschwerpunkt hat sich über die Jahre immer wieder geändert. Nach meinem Studium habe ich zunächst in einem Filmverleih gearbeitet, bin dann in die Produktion gegangen und habe dann einige Jahre lang als Produktionskoordinatorin und -leiterin für Dokumentarfilmproduktionen für Fernsehen und Kino gearbeitet. Das hat mir immer Spaß gemacht, aber nach meinem ersten Kind habe ich nach etwas gesucht, bei dem ich zeitlich flexibler bin. Daher habe ich vor neun Jahren als Organisatorische Leitung von „Filmplus – Festival für Filmschnitt und Montagekunst“ begonnen und das Festival, das inzwischen „Edimotion“ heißt, 2017 gemeinsam mit Kyra Scheurer und Dietmar Kraus als Veranstalterin übernommen. Hier habe ich meine Begeisterung für die Filmmontage entdeckt. Eine Kunst, die selten sichtbar ist, aber am Ende aus einzelnen Bilder und Einstellungen die Emotionen hervorholt, wegen denen wir uns überhaupt Filme anschauen.

Seit November 2023 leite ich den Studiengang Editing Bild & Ton an der ifs Internationale Filmschule Köln. Das heißt, ich erarbeite gemeinsam mit den Professor:innen die Konzeption und Gestaltung der Studieninhalte, akquiriere Lehrbeauftragte und Dozierende, übernehme die Semester- und Projektplanungen und koordiniere die Postproduktionsplanung der in der Filmschule entstehenden Filme. An der ifs werden die Studierenden sehr engmaschig beraten und betreut, das gehört ebenfalls zu meinen Aufgaben. Ich begleite die Studierenden bei Exkursionen zu Filmfestivals und vermittle Kontakte in die Branche, sei es für Praktika, Schnittassistenzen oder andere Jobs, die den Einstieg nach dem Studium erleichtern sollen. Besonders spannend und herausfordernd finde ich die Implementierung aktueller technischer und gestalterischer Entwicklungen in die Curricula. Gerade im Bereich KI tut sich auch in der Postproduktion gerade sehr viel, worauf auch und besonders die Filmschulen schnell reagieren müssen.

2. Bist du in einem Verband aktiv?

In einem Verband nicht, aber ich bin seit vielen Jahren in verschiedenen Interessenvertretungen für die Filmkultur aktiv, wie dem Netzwerk Filmkultur NRW e.V. und Kinoaktiv e.V. Gemeinsam mit vielen anderen Institutionen und Akteuren der freien Filmszene in Köln und NRW arbeiten wir kontinuierlich daran, dass die Filmkultur die Bedeutung erfährt, die zum Beispiel bildende Kunst oder Tanz schon lange haben, was sich nicht nur in Aufmerksamkeit und Sichtbarkeit, sondern ganz banal in Kulturfördergesetzen und der Höhe von Förderbudgets niederschlägt. Ich finde es wichtig, hier immer wieder den Kontakt auch zur Politik zu suchen, denn Film wird hier selten als Kunst gesehen, sondern als unprofitabler Teil einer Industrie und spielt dementsprechend innerhalb der Kulturförderung eine sehr untergeordnete Rolle. Das zu ändern, liegt mir sehr am Herzen und das geht nur in Zusammenarbeit mit meinen großartigen Kolleg:innen, die ihre Leidenschaft dem Festival machen, der Filmbildung oder dem kulturellem Kino verschrieben haben.

3. Wofür schlägt dein Herz außerhalb der Arbeit?

Wie die meisten von uns habe ich mein Hobby zum Beruf gemacht, das heißt ich verbringe einen guten Teil meiner Freizeit, die ich neben meiner Familie habe, im Kino. Außerdem liebe ich Podcasts – die habe ich praktisch durchgehend im Ohr – gern über Film und Fernsehen natürlich, aber auch gesellschaftspolitische Themen interessieren mich sehr. Mit meinen Kindern habe ich dazu noch eine neue Leidenschaft entdeckt und liebe es mit ihnen gemeinsam, die wildesten Lego-Konstruktionen zu entwickeln und zu bauen. Immer öfter erwische ich mich auch dabei, wie ich abends allein mit den Steinen in der Hand dasitze, das finde ich gerade total entspannend. [15410]


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