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Film + TV Kamera E04.2025: Das neue Heft ist da!

FTVK E04.2025 Cover mit Rahmen für weiße Untergründe Liebe Film- & Medienschaffende,

Wer bei Lumon Industries in den Aufzug steigt, gibt sein Privatleben auf. Ein implantierter Chip im Kopf trennt in der Apple-TV+-Serie „Severance“ – siehe auch unser „Take One“ ab Seite 14 – das Privat- vom Arbeits-Ich, so gründlich, dass sie nicht das Geringste voneinander wissen. Wer das Büro betritt, vergisst das Zuhause, und wer nach Hause geht, erinnert sich nicht an die Arbeit.

Das klingt wie eine saubere Lösung. Aber sie funktioniert nur, weil die Arbeit bei Lumon mechanisch, steril und völlig sinnentleert ist. Wer hingegen kreativ arbeitet, braucht ein Leben außerhalb der Arbeit, nicht nur als Ausgleich, sondern als Quelle.

Erfahrungen und Eindrücke gewinnt man nicht aus Drehplänen oder Dispos, sondern aus dem, was jenseits der Sets zu finden ist. Auf Spaziergängen, beim Reisen ohne Zweck oder während man im Schwimmbad Bahnen zieht, entstehen oft die besten Ideen. Nur mit Abstand lassen sich neue Perspektiven entdecken.

Diese Distanz ist in unserer Branche jedoch schwer zu finden, in der selbst etwas Elementares wie die Gründung einer Familie nicht so richtig vorgesehen scheint. Anderswo ist das keine Frage. Gleich über die Grenze in Belgien etwa gelten klare Grenzen für Arbeitszeiten und ein potenzielles Familienleben wird ganz selbstverständlich mitgedacht.

Bei uns hingegen gehört Dauerbelastung zum Berufsethos. Hinzu kommen für Kamerafrauen noch immer strukturelle Hürden. So beschreibt Lucia Gillemot in diesem Heft ab Seite 82, wie alte Denkmuster noch immer bestimmen, wer eine Chance hinter der Kamera bekommt. Starke Bilder entstehen nur mit Hingabe und Leidenschaft, doch das darf nicht dazu dienen, eine konstante Überforderung zu rechtfertigen oder Strukturen beizubehalten, die Menschen ausschließen.

Daher müssen wir nicht etwa wie in „Severance“ chirurgisch Privates und Arbeit trennen, sondern unsere Arbeit menschlicher gestalten, mit Zeit zum Atmen, Raum für Familie und Chancen für alle. Gute Kameraarbeit beginnt dort, wo wir wirklich hinsehen.

Euer
Uwe Agnes
Chefredakteur

 

Ausgabe E04.2025

FOKUS

  • Editorial
  • Drei Fragen an­ … Sabine Engelhardt, Editorin aus Mainz
  • Setwissen: Eine Frage des Formats Seitenverhältnis und Sensorgröße sind nicht nur technische Parameter, sondern auch gestalterische Merkmale.

VISION

  • Körpernah Kontrolle ist gut, Vertrauen ist besser: Beim Dreh von „naked“ hatte DoP Julian Krubasik maximale Freiheit am Set.
  • Alles reduzieren DoP Karl Walter Lindenlaub gestaltete bei „Amrum“ die Bilder des außergewöhnlichen Films.

HANDS-ON

  • Spiegel der Figuren Mit In-Camera-Effekten unterstreicht DoP Johannes Louis in „Das Leben der Wünsche“ die emotionale Dynamik.
  • Troika im Vollformat Aus der Praxis: Worin unterscheiden sich Canon C50, Sony FX2 und Nikon FX?
  • Vom Steckfeld zur Software Das ARD-Hauptstadtstudio hat seine TV-Produktion komplett auf IP-Technologie umgestellt.

DIALOG

  • Das Unzeigbare zeigen Was darf ich drehen? Diese Frage stellte sich DoP Sophia Fenn bei „Where the Waves Took Her“.
  • Entdeckungsprozess Editor Andrew Bird weiß, warum das Ende von „Amrum“ in letzter Minute geändert wurde.
  • Zeit nehmen und Zeit geben Wir sprachen mit der Editorin Patricia Rommel, die beim Edimotion Festival den Ehrenpreis Schnitt erhalten hat.

BRANCHE

  • Das Denken in 4:3 Alte Strukturen bestimmen, wer Chancen hinter der Kamera erhält: gelebte Realität für die Kamerafrau Lucia Gillemot.
  • Die unsichtbare Reform Der erhoffte Schub durch die Reform der Filmförderung bleibt bislang aus.
  • „Befreit die Töpfe!“ VTFF-Geschäftsführer Achim Rohnke erklärt, was aus seiner Sicht bei der Filmförderung geschehen muss.
  • Effizienter und iterativer durch KI KI-Tools gehören zum Alltag in der VFX-Produktion. Wir fragten Holger Voss, Head of CG bei Cinesite, wohin die Reise geht.

CUTAWAY

  • Take One
  • This is a tool
  • Eine Frage – eine Antwort
  • Quartalszahlen
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