DoP Max Tiemann dreht für SWR-Serie „Handwerkskunst“ im OP
Free Download: Ungeschönter Blick – DoP Max Tiemann
von Uwe Agnes,
Wofür sonst sechs Drehtage zur Verfügung stehen, drehte SWR-Kameramann Max Tiemann in zweimal drei Stunden: In einem Operationssaal der Kliniken Idar-Oberstein entstand eine ungewöhnliche Folge der Serie „Handwerkskunst!“. Wir erfuhren für unser Heft 5.2025 von Max Tiemann, was die Herausforderungen waren und wie er sie mit insgesamt fünf Kameras der Sony CineAlta-Serie löste. Hier gibt es nun den kompletten Artikel zum kostenlosen Download!
Wer an Handwerkskunst denkt, hat wohl eher gezapfte Holzverbindungen, kunstvolle Filzhüte oder filigrane Uhrwerke im Sinn als blutige Gedärme in einem Operationssaal. Doch bei genauerer Betrachtung hat das, was in einem OP geschieht, viel mit Handwerk auf höchstem Niveau zu tun. Denn Präzision, Sorgfalt, Erfahrung und Konzentration sind sowohl in einer Schreinerwerkstatt wie auch dort gefragt.
Also war die Dokumentation einer realen Operation ein Thema, das gut in das Format der SWR-Serie „Handwerkskunst!“ passte. Die Sendereihe erscheint in unregelmäßigen Abständen im SWR Fernsehen und befasst sich seit beinahe zehn Jahren mit der präzisen Beobachtung handwerklicher Fertigung, vom ersten Arbeitsschritt bis zum fertigen Produkt. Jede rund 30-minütige Folge porträtiert ein ausgewähltes Handwerk und begleitet eine Handwerkerin oder einen Handwerker bei der Ausübung ihres Berufs.
Im Mittelpunkt steht also der Prozess, der ausführlich und lückenlos dokumentiert werden muss. Das war auch DoP Max Tiemann klar, der direkt von der Redakteurin Theresa Berwian angesprochen wurde und so schon in sehr frühem Stadium zum Projekt kam. „Theresa und ich kennen uns auch privat und sie hatte mir von dem Vorhaben erzählt, eine ,Handwerkskunst!‘-Folge im OP zu drehen“, erinnert sich der Kameramann. „Da habe ich erst einmal blind zugesagt, weil ich bin immer offen für Neues bin. Worauf genau ich mich da eingelassen hatte, wusste ich da noch gar nicht so richtig – aber die Dreharbeiten waren deutlich komplizierter als am Anfang gedacht!“ [15547]