Dieses Mal beantwortet Regisseur Tim Gralke unsere Drei Fragen. Er hat für unsere Ausgabe 5.2025 von seinem Weg vom Kameramann zum Dokumentarfilmer, seinem Engagement im Regieverband und dem Reiz spontaner Wochenendtrips nach Belgien oder Frankreich erzählt.
Foto: privat
1. Was ist dein Arbeitsschwerpunkt?
Ich bin Regisseur für Dokumentarfilme und fiktionale Kurzfilme. Schon als Kind stand ich hinter der Kamera und konnte mir nichts anderes vorstellen. Nach einem kurzen Filmregiestudium habe ich zunächst als Kameramann im Fernsehgeschäft gearbeitet. Nebenbei realisierte ich kleinere Regieprojekte – bis ich den Schritt wagte, meiner eigentlichen Leidenschaft voll zu folgen.
Gemeinsam mit meinem Vater gründete ich ein Produktionsunternehmen, unter dem wir Filme mit gesellschaftlichen, sozialen und persönlichen Themen umsetzen. Aktuell arbeite ich an einem fiktionalen Projekt in Doppelregie – ein spannendes Experiment. Die Dokumentarfilme entstehen teils aus eigener Feder, teils in Zusammenarbeit mit anderen Kreativen. Wir porträtieren zum Beispiel einen Klimaaktivisten, der nach dem Krieg den Wiederaufbau seines Landes plant, oder begleiten ausgewanderte Frauen, die in ihrer Heimat massiver Unterdrückung ausgesetzt waren. Solche Themen erfordern intensive Recherche, aber genau das reizt mich.
2. Bist du in einem Verband aktiv?
Ja, ich bin Mitglied im Bundesverband Regie. Der Schritt dahin kam erst, nachdem ich vom Kameramann zum Regisseur gewechselt bin. Heute bin ich froh darüber – der Austausch mit anderen Filmschaffenden ist enorm bereichernd. Der Verband bietet nicht nur Unterstützung in rechtlichen Fragen, sondern auch eine Plattform für Vernetzung und gemeinsame Interessenvertretung.
Ich engagiere mich konkret durch die Gründung eines neuen Stammtischs im Ruhrgebiet. Daraus entstehen Freundschaften, Perspektivwechsel – und kreative Impulse.
3. Wofür schlägt dein Herz außerhalb der Arbeit?
Mein Ausgleich ist das Reisen. Ich liebe es, Städte zu erkunden, Menschen kennenzulernen, lokales Essen zu probieren – oft ganz in der Nähe, etwa in Belgien oder Frankreich. Dort finde ich auch mal spontan für ein Wochenende Ruhe und Abstand zum Alltag. Auf meiner Liste steht noch Italien – erstaunlich, dass ich trotz vieler Reisen dort noch nie war. Auch wenn berufliches Reisen oft mit Aufwand verbunden ist: Es hilft mir, nach intensiven Projekten wieder zu mir selbst zu finden. [15545]