Schon sehr früh traf DoP Bastian Esser gemeinsam mit der Regisseurin Valentina Pedicini die Entscheidung, den Dokumentarfilm „Faith“ in Schwarz-Weiß zu drehen. Wie setzte er das technisch und gestalterisch mit der RED Dragon Monochrome um und welche Herausforderungen warteten auf das Drehteam? Hier gibt es nun den kompletten Artikel zum kostenlosen Download!
Seit mehr als zwölf Jahren steht die Regisseurin Valentina Pedicini in Kontakt mit einer Gruppe von rund 20 Personen, die eine radikale Lebensentscheidung getroffen haben: Sie leben in einem Haus auf dem Land mitten in Italien, abgeschottet von der Außenwelt. Von den Landesbehörden werden sie in der nationalen Liste gefährlicher Psychosekten geführt. Sie leben in Extremen, haben die Farben der Welt ausgesperrt. Innerhalb der Gemeinschaft ist alles weiß, bis hin zur uniformen Kleidung. Auch wir tragen bei unseren Besuchen und während der Dreharbeiten immer weiß. In dieser weißen Welt ist alles gut, draußen ist es schwarz und böse. Drinnen gegen Draußen, das Weiße gegen das Schwarze, Gott gegen den Teufel.
Für den 94-minütigen Dokumentarfilm „Faith“ sind wir mehr als drei Monate in die Welt dieser Gemeinschaft eingetaucht. Inhaltlich waren wir uns im Grundsatz einig, dass wir nicht urteilen wollten, die Distanz des Urteilenden nicht zulassen, nicht für uns und nicht für den Zuschauer. Wir wollen mitten hinein, eintauchen, ganz nah an diesen Menschen sein. Daraus ergibt sich für mich und meine Arbeit eine Handkamera auf Augenhöhe, mit Normalbrennweite zu beobachten, ich möchte physisch nah sein, von innen erzählen. Wir wollen leuchten, gestalten und planen, jedoch will ich mit der Kamera völlig frei auf alles reagieren können. Die Technik darf nicht zum Hindernis werden und der Wirklichkeit im Wege stehen. [13395]