Häufiges Problem bei historischen Formaten: Wie stellt man die Bilder mit dem Zeitkolorit her? Für den ARD-Dreiteiler „Unsere wunderbaren Jahre“ nutzte das Team um Regisseur Emar Fischer, Kameramann Felix Novo de Oliveira und VFX-Supervisor Manfred Büttner historische Groß- und Mittelformat-Fotografien als Hintergründe. In unserem Heft 4.2020 berichteten wir über das Projekt.Hier gibt es nun den kompletten Artikel zum kostenlosen Download!
Der ARD-Dreiteiler „Unsere wunderbaren Jahre“ erzählt eine Familiengeschichte von der Währungsreform 1948 bis ins Jahr 1953. „Mich fasziniert an dem Stoff, dass wir zur Stunde Null dieses Landes zurückkehren“, erzählt Regisseur Elmar Fischer. Nazi-Deutschland sei ein Stück weit übererzählt, die Nachkriegsjahre hielten jedoch noch vieles bereit, „was wir filmisch noch nicht durchdrungen haben. In den ersten beiden Teilen 1948 und 1949 ist der Hunger noch da. Die Soldaten kommen gerade erst zurück. Alle müssen sich durchschlagen, um zu überleben“, beschreibt Fischer. Im dritten Teil wird dann das aufkom- mende Wirtschaftswunder erzählt.
„Ich fand es spannend, dass wir die Geschichte mit viel Mut zur Farbe erzählen“, ergänzt sein DoP Felix Novo de Oliveira: „Wir haben anfangs mit einer gedeckten Farbpalette im Kostüm und Szenenbild gearbeitet, die im Sprung nach 1953 dann sehr viel bunter geworden ist. Auch der Look im Grading veränderte sich in eine Art Technicolor-Richtung.“ Eine Inspiration dafür war der Film „Schwarzwaldmädel“, eine Operettenverfilmung von 1950, und einer der ersten deutschen Filme in Technicolor. „Das Bedürfnis nach einer heilen Welt wird dort so deutlich. Und es ist so spannend, was damals als modern angesehen wurde“, sagt Fischer. [12177]