DoP Mathias Prause gestaltet das Rachedrama „Die Zukunft ist ein einsamer Ort“
Free Download: Metamorphose
von Timo Landsiedel,
Für das Rachedrama „Die Zukunft ist ein einsamer Ort“ schuf DoP Mathias Prause für das Regie- und Autorenteam Laura Harwarth und Martin Hawie eine düstere Halbwelt aus entsättigten Farben und rauen Texturen. Timo Landsiedel sprach mit ihnen in unserer Ausgabe 11.2021 über die Dreharbeiten während einer Pandemie, die schwierige Suche nach Motiven und die Erzählhaltung.Hier gibt es nun den kompletten Artikel zum kostenlosen Download!
“Die Zukunft ist ein einsamer Ort” macht gleich zu Beginn sehr deutlich, welchen Weg der Film visuell und stilistisch gehen wird: Die Rauheit der Handkamera und das klare, unverschnörkelte Spiel seines Hauptdarstellers Lucas Gregorowicz werden die kommenden 100 Minuten prägen. Gregorowicz spielt Frank, der freiwillig ins Gefängnis geht, um sich dort an Fuad (Denis Moschitto) zu rächen, einem Kleingangster, der Franks Familie auf dem Gewissen hat. Der gebürtige Peruaner Martin Hawie studierte an der Kunst- hochschule für Medien in Köln. Sein Abschlussfilm „Toro“ wurde auf den 49. Hofer Filmtagen gefeiert. Das Drama um einen osteuropäischen Boxer erhielt dort eine lobende Erwähnung und wurde im Folgejahr in das Programm „Neues Deutsches Kino“ der 66. Berlinale eingeladen. Hawie schrieb „Toro“ zusammen mit Laura Harwarth. Bei „Die Zukunft ist ein einsamer Ort“ führten sie auch zusammen Regie.
Kompromisslos
Laura Harwarth ist Autodidaktin, studierte kurze Zeit Regie an der MHMK in Köln, absolvierte Praktika in Schnitt undProduktion und arbeitete später als Produktionsassistentin. 2013 traf sie an der KHM auf Martin Hawie. Beide ergänz- ten sich gut und arbeiten seitdem zusammen. Schon bei „Toro“ war Harwarth mehr involviert als es für eine Co- Autorin üblich war. Während des Drehbuchprozesses für „Zukunft“ entschied das Team dann zusammen mit der schon involvierten Redaktion ZDF – Kleines Fernsehspiel, dass die beiden dieses Mal als Regieduo arbeiten würden. Die Idee zur Story entstand während der Postproduktion von „Toro“ und war inspiriert von „Ein Prophet“ von Jaques Audiard. Für beide war klar, dass es diesmal psychologisch noch konsequenter und härter zugehen sollte. Redakteur Christian Cloos vom Kleinen Fernsehspiel ermutigte die beiden dazu, düster und kompromisslos zu sein. „Wir wollten im Gegensatz zu Audiard etwas Surreales erzählen, eine eigene Welt“, so Laura Harwarth. „Wir merkten, wenn wir das real erzählen, funktioniert unsere Rachegeschichte mit der Gewaltspirale nicht.“ [14898]