DoP Monika Plura dreht Jugendfilm im Braunkohlerevier
Free Download: Kinderperspektive
von Redaktion,
Fussballszenen, verlassene Dörfer und enge Drehzeiten aufgrund der Kinder- darsteller: Der Jugendfilm „Zu weit weg“, der im März ins Kino kam, hielt für DoP Monika Plura viele Herausforderungen bereit. Mit Regisseurin Sarah Winkenstette verfilmte sie das Drehbuch von Susanne Finken. In unserem Heft 4.2020 berichteten wir über das Projekt.Hier gibt es den kompletten Artikel zum kostenlosen Download!
Das rheinische Braunkohlerevier zwischen Aachen und Köln umfasst rund 20 Abbaugebiete. Davon sind nur noch drei aktiv, die aber sind im aktuellen Klimadiskurs hoch umstritten. Darunter ist der Tagebau Hambach, der in jüngster Zeit durch wenig Fingerspitzengefühl seines Be- treibers eher berüchtigt als berühmt geworden ist. Neben der massiven Umweltbelastung und der Diskussion um die Abholzung des Hambacher Forsts gibt es noch einen weiteren Aspekt, in dem der Tagebau in die Lebenswege der Bewohner des Landstrichs eingreift. Hier um den Tage-
bau Hambach mussten seit dem Betriebsbeginn 1978 vier Ortschaften umgesiedelt werden. Eine fünfte Umsiedlung ist noch im Gange, eine sechste wurde Januar 2020 vom Betreiber zurückgerufen, da der Ort nun doch nicht genutzt werden solle. Insgesamt mussten über 2.500 Menschen den Schaufelradbaggern Platz machen.
So geht es auch der Familie von Ben in der Filmhandlung von „Zu weit weg“. Der 12-jährige Schüler musste aufgrund des Braunkohleabbaus sein Heimatdorf verlassen. In der neuen Schule ist er Außenseiter, nur auf dem Fußballplatz fühlt er sich wohl. Da kommt der Flüchtlingsjunge Tariq aus Syrien in die Klasse. Aus der anfänglichen Konkurrenz – auch Tariq spielt leidenschaftlich gerne Fußball – wird Freundschaft, als beide entdecken, dass sie vieles gemeinsam haben.
Monika Plura kam als Kamerafrau über Jonas Weydemann zum Projekt. Mit der Produktionsfirma Weydemann Bros. hatte sie schon das unter der Regie ihrer Schwester Martina Plura entstandene Debüt „Vorstadtrocker“ umgesetzt. DoP Plura freute sich besonders, zu einem Team mit weiblichen Department Heads zu stoßen. Nicole Kortlüke war für die Montage verantwortlich, Birgit Loth für das Kostümbild, Daniela Brinkmann für das Maskenbild und Susanna Haneder für das Szenenbild. [12180]