Regisseurin Olivia Stubbe wollte viel erzählen. Um das in 15 Minuten unterzubringen, holte sie DoP Katja Rivas Pinzon ins Team. Zusammen ersannen sie für den Kurzfilm „Derp Girl“ mehrere Ebenen und ließen diese fließend ineinander übergehen. Katja Rivas Pinzon verriet uns für unser Heft 10.2022, welche Technik dafür wichtig war, wie sie vorging und wo die Waldbrandgefahr ihrem Konzept einen Strich durch die Rechnung machte. Hier gibt es nun den kompletten Artikel zum kostenlosen Download!
Das Horrorgenre hat sich in den letzten Jahren gewandelt. Vorbei sind die Zeiten, in denen leichtbekleidete Teenagermädchen und kettensägenschwingende Psychopathen Erfolgsgaranten waren. Vielmehr wird das Genre aus allen möglichen Richtungen bereichert. Der postmoderne Horror liegt nicht selten im Alltäglichen, in das das Unheimliche eindringt. So beginnt auch die Geschichte von „Derp Girl“, dem 15-Minüter von Olivia Stubbe. Die Influencerin Kassy läuft mit angesagten Klamotten durch den tiefen Wald, um dort ein paar tolle Instastories aufzunehmen. Unversehens stolpert sie auf eine zauberhaft wirkende Lichtung. Von dem magischen Phänomen wird sie tiefer und tiefer in den Wald gezogen, das Magische weicht mehr und mehr dem Unheimlichen. Doch findet Kassy das überhaupt so unangenehm?
Unterscheidbarkeit
Es ist nicht leicht, einen Kurzfilm zusammenzufassen, der seine Geschichte über Identität und das Befreien von fremd- oder selbstauferlegten Vorstellungen verschlüsselt über verschiedene Ebenen erzählt, vor allem, wenn diese Ebenen visueller Natur sind. Regisseurin Olivia Stubbe wollte für ihren Kurzfilm eine Frau hinter der Kamera. Dafür trat sie an das Netzwerk der Cinematographinnen heran und kontaktierte über deren Webseite mehrere Kamerafrauen. „Es ist cool zu sehen, dass sich Leute da auch ganz gezielt umschauen“, sagt DoP Katja Rivas Pinzon, die Mitglied des Netzwerks ist. „Bei Olivia und mir passte es menschlich und inhaltlich sofort.“ [15250]